MEDIZINREPORT
Sehscreening im Vorschulalter: Einführung nicht gerechtfertigt


Nach Einschätzung des IQWiG können die vorhandenen Tests nicht ausreichend zuverlässig diejenigen Kinder erkennen, die trotz einer tatsächlich vorliegenden Sehstörung gar nicht behandlungsbedürftig sind. Diese Unschärfe der Tests und die möglicherweise daraus folgenden „Übertherapien“ erscheinen umso problematischer, je jünger die Kinder bei der Untersuchung sind. Das IQWiG empfiehlt, weitere Studien durchzuführen.
Die augenärztlichen Verbände appellieren an den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA), diesen Bericht zurückzuweisen und für seine weiteren Beratungen nicht zu verwenden. „Es besteht die Gefahr, dass aufgrund dieses Berichts behandlungsbedürftige Kinder zu spät oder überhaupt nicht behandelt werden und deswegen nie die volle Sehkraft erreichen werden“, so Prof. Dr. med. Bernd Bertram, erster Vorsitzender des Berufsverbands der Augenärzte Deutschlands. „Der Bericht des IQWiG zum Sehscreening ist ein Skandal.“ zyl
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