ArchivDeutsches Ärzteblatt25/2008Darmkrebs: Frühere Vorsorge bei familiärer Belastung

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Darmkrebs: Frühere Vorsorge bei familiärer Belastung

Ley

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Früher ins Screening: Bei familiärer Belastung kann das sinnvoll sein. Foto: dpa
Früher ins Screening: Bei familiärer Belastung kann das sinnvoll sein. Foto: dpa
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und der AOK-Bundesverband wollen die Früherkennung von Darmkrebs bei Personen mit familiärer Vorbelastung verbessern. „Wir sollten deshalb prüfen, ob wir unser Früherkennungsprogramm um die Erfassung der familiären Belastung bei Darmkrebs erweitern“, erklärte KBV-Vorstand Dr. med. Carl-Heinz Müller. Ausgangspunkt für die Überlegung ist ein Gutachten des Instituts für Krebsepidemiologie und des Instituts für Sozialmedizin in Lübeck, das KBV und AOK in Auftrag gegeben hatten. Die Experten untersuchten, ob man mittels eines Fragebogens das familiäre Risiko zuverlässig erfassen kann, um die Betroffenen früher in das Screening-Programm zu bringen.

Dem Gutachten zufolge ist das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, bei Verwandten ersten Grades von Darmkrebspatienten um etwa zehn Jahre „vorverlegt“. Das bedeutet, dass die Betroffenen im Alter von 45 Jahren das statistische Risiko haben, das bei der Durchschnittsbevölkerung mit 55 Jahren vorliegt.

Auf Grundlage dieser Ergebnisse werden die AOK und die KBV beim Gemeinsamen Bundesausschuss einen Antrag stellen, die Aufnahme dieses neuen Ansatzes zur Bestimmung des familiären Darmkrebsrisikos in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen zu prüfen. Ley

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