

Herrn Kollegen Beske ist zuzustimmen, dass die Finanzierung der künstlichen Befruchtung „auch eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe“ ist. Ein relativ reiches Land, das unter Kindermangel und niedriger Geburtenrate leidet, leistet sich den Luxus, Geld für Abtreibungen und die Pille unter 18 Jahren auszugeben, die Kosten für die dringend notwendigen Geburten durch künstliche Befruchtung aber zu 50 Prozent den Familien aufzubürden. Das ist in meinen Augen ein Skandal. Herr Kollege Beske schlägt statt einer 50-Prozent-Beteiligung der Familien an den Kosten eine Drittelbeteiligung vor. Was für ein Fortschritt! Wenn nach neuesten Veröffentlichungen der Mittelstand definiert wird als Familie mit 25 000 Euro Jahreseinkommen, dann kann (nach den Berechnungen von Beske) eine Reduzierung der Eigenbeteiligung von 4 800 Euro auf 3 200 Euro wohl nicht das Gelbe vom Ei sein, sprich die betroffenen Familien stark entlasten und zur künstlichen Befruchtung animieren. Meiner Meinung nach müssen wir klären, was wir wollen: Wenn nicht für alles Wünschenswerte Geld da ist, müssen wir Prioritäten setzen, und die heißen nun leider: entweder volle Erstattung der Kosten für künstliche Befruchtung, also für mehr Kinder, oder weiterhin Geld ausgeben für Abtreibungen, Pille und (manchmal) Viagra & Co . . .
Dr. med. Knut Baum, Holthuysstraße 11,
47533 Kleve
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