

Die psychischen Erkrankungen der Kinder im späteren Jugend- und Erwachsenenalter wurden in einer dritten Datenbank, dem Central Psychiatric Register, festgehalten. Die Analyse ergab, dass der Verlust eines engen Angehörigen das Risiko, bei dem betreffenden Kind eine Schizophrenie zu diagnostizieren um 67 Prozent erhöht. Die Gefahr bestand allerdings nur bei einem Verlust im ersten Trimenon, nicht jedoch im weiteren Verlauf der Schwangerschaft oder vor der Schwangerschaft.
Dieses enge zeitliche Fenster unterstützt nach Ansicht von Khashan die Hypothese, wonach „chemische Signale“, die durch die Stressreaktionen im Gehirn (etwa über die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenachse) freigesetzt werden, die Entwicklung des Kindes schädigen können. Ein solcher Einfluss sei auf die Frühschwangerschaft beschränkt, weil zu diesem Zeitpunkt die plazentare Barriere zwischen Mutter und Kind noch nicht ausgereift sei. Sollte die Hypothese zutreffen, so würde sie sicherlich nur einen geringen Teil der Erkrankungen an der Schizophrenie erklären, die nach Ansicht von Experten auch eine starke genetische Komponente hat, was andere Umwelteinflüsse nicht ausschließt. rme
Khashan AS et al: Higher Risk of Offspring Schizophrenia Following Antenatal Maternal Exposure to Severe Adverse Life Events. Arch Gen Psychiatry 2008; 65(2): 146–52.
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