ArchivDeutsches Ärzteblatt33/2008Arztberuf: Rahmenbedingungen müssen stimmen
Als E-Mail versenden...
Auf facebook teilen...
Twittern...
Drucken...
LNSLNS
Der Leserbrief von Dr. Ulrich Haag kann nicht unwidersprochen hingenommen werden. Es ist richtig, dass wir inzwischen einen Studentinnenanteil von 60 bis 70 Prozent in der Humanmedizin haben. Es ist auch richtig, dass wir einen Hausärztemangel haben. Diese beiden Tatsachen in einen Zusammenhang zu bringen, und zwar dergestalt, dass Ärztinnen eine hausärztliche Tätigkeit, speziell auch auf dem Land, „nicht ausüben können oder wollen“, kann man so nicht stehen lassen. Es gibt sehr viele hervorragende und engagierte Hausärztinnen auch heute schon und auch nicht nur in städtischen Bereichen. Allerdings ist es besonders im ländlichen Bereich sehr schlecht um eine arbeitsplatznahe und arbeitszeitkompatible Kinderbetreuung bestellt – sowohl für berufstätige Hausärztinnen als auch für berufstätige Hausärzte. Viele junge Männer und Frauen entscheiden sich heutzutage auch gegen den Beruf Arzt, weil die Verdienstmöglichkeiten relativ gering sind und es schwer ist, eine Familie zu ernähren . . . Fazit: Es ist nicht die Tatsache, ob Frauen oder Männer den Arztberuf ausüben, nachteilig, sondern ob die Rahmenbedingungen so sind, dass sowohl Männer als auch Frauen ihre Kapazitäten voll dem Beruf zugutekommen lassen können . . .
Dr. med. Karin Rudzki, Krohnstieg 41–43,
22415 Hamburg

Fachgebiet

Zum Artikel

Der klinische Schnappschuss

Alle Leserbriefe zum Thema

Stellenangebote