MEDIZIN: Diskussion
Chancen und Risiken der Leber-Lebendspende-Transplantation: Schlusswort
Chances and Risks in Living Donor Liver Transplantation: In Reply


Auf das Thema Spenderrisiko und -einschränkungen wurde nur knapp eingegangen. Es ist richtig, dass die angegebene Letalitätsrate als untere Grenze anzusehen ist. Somit sollte man sich auf die Literaturangaben beziehen, wobei eine einheitliche Klassifikation der Morbidität wünschenswert wäre. In Deutschland sind bisher drei Todesfälle berichtet worden. Die Langzeitergebnisse dieses noch jungen Verfahrens werden erst folgen. Nach unserem Wissen, traten bisher kaum relevante Einschränkungen für die Spender auf. Bezüglich der finanziellen Belastungen durch die Spende ist eine Klärung und Lösung durch die entsprechenden Transplantationsgesellschaften überfällig. Der MdE-Grad von 20 bis 40 % nach Lebendspende sollte von den Berufsgenossenschaften reevaluiert werden, weil sich dieser auf die Erfahrungen der onkologischen Leberchirurgie stützt, die mit der Leberresektion eines gesunden Spenders nicht gleichzusetzen ist.
Die Lebendspende ist eine alternative Transplantationstechnik, die nur zu rechtfertigen ist, wenn alle anderen Transplantationstechniken wie Vollorgantransplantation, Split-Lebertransplantation und auxilliäre Transplantation zur Anwendung kommen. Insbesondere die Unterstützung und Weiterentwicklung der Split-Lebertransplantation sollte angestrebt werden. DOI: 10.3238/arztebl.2008.0616
Prof. Dr. med. Dr. Dieter C. Bröring
Klinik für Allgemeine und Thoraxchirurgie
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein
Arnold-Heller-Straße 7
24105 Kiel
E-Mail: jessi.walter@gmx.de
Interessenkonflikt
Die Autoren aller Diskussionsbeiträge erklären, dass kein Interessenkonflikt im Sinne der Richtlinien des International Committee of Medical Journal Editors besteht.
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