ArchivDeutsches Ärzteblatt36/20081. Westfälischer Ärztetag: Den Arztberuf nicht weiter schlechtreden

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1. Westfälischer Ärztetag: Den Arztberuf nicht weiter schlechtreden

Flintrop, Jens

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LNSLNS Mehr als 200 überwiegend junge Ärztinnen und Ärzte folgten der Einladung der Ärztekammer Westfalen-Lippe und kamen am 23. August zum 1. Westfälischen Ärztetag nach Münster. „Es muss Schluss sein damit, den Arztberuf schlechtzureden. Denn dieser Beruf bietet nach wie vor hervorragende Chancen für ein erfülltes Berufsleben“, sagte Kammerpräsident Dr. med. Theo Windhorst zur Eröffnung der Veranstaltung, die sich intensiv mit den Berufsperspektiven für die nachrückende Ärztegeneration beschäftigte. Dabei wurden keine konkreten Beschlüsse gefasst. Erklärtes Ziel war es vielmehr, miteinander ins Gespräch zu kommen. Windhorst: „Wir wollen Ihren Redebeitrag, nicht nur Ihren Kammerbeitrag!“

Die Teilnehmer nahmen den Präsidenten beim Wort und diskutierten ausführlich über die Chancen der neuen Weiterbildungsordnung sowie die neue Vielfalt der Berufsausübung in Niederlassung, Krankenhaus und/oder Medizinischem Versorgungszentrum. Für den Berufsnachwuchs biete sich eine ganze Palette von Möglichkeiten, stellte Windhorst dar. Neben den klassischen Tätigkeiten als Klinikarzt und Niedergelassener öffneten sich neue Wege, etwa als angestellter Arzt in der ambulanten Praxis.

Mehrere junge Ärztinnen mit Kindern schilderten ihre Probleme beim Wiedereinstieg in den Beruf mit reduzierter Stundenzahl: mit den ärztlichen Versorgungswerken und bei der Anrechnung dieser Zeiten auf die Weiterbildung. Kammerpräsident Windhorst betonte die Notwendigkeit, durch neue flexible Arbeitsmodelle die Vereinbarkeit von Familie und ärztlichem Beruf zu verbessern. „Das müssen wir dringend angehen, auch weil der Anteil von Frauen in der Medizin wächst.“ Die Chance, etwas im Sinne der Ärztinnen zu verändern, sei derzeit größer denn je, ergänzte Dr. Angela Maienborn, Vorsitzende der Regionalgruppe Münster des Deutschen Ärztinnenbundes: „Denn ohne uns Ärztinnen wird man dem Ärztemangel nicht wirkungsvoll begegnen können.“ JF

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