

Hans-Joerg Oestern
(Hrsg.): Das Polytrauma.
Präklinisches und
klinisches Management.
Urban & Fischer,
Elsevier GmbH, München,
2008, 386 Seiten,
gebunden, 99,95
Euro
Etwa die Hälfte des Buchs befasst sich mit den Verletzungen der einzelnen Körperregionen. Besondere Berücksichtigung findet die diagnostische und therapeutische Priorität der einzelnen Verletzungen im Gesamtkonzept der Behandlung mehrfach verletzter Patienten. Auch das mehrzeitige Vorgehen im Sinn der „damage control surgery“ wird gut dargestellt. Die Autoren der einzelnen Kapitel halten sich weitgehend an einen einheitlichen Aufbau, sodass der Band trotz der vielen Beteiligten gut lesbar ist. Das Buch beschreibt damit nicht nur den aktuellen Stand der Traumachirurgie, sondern auch das Ablaufmanagement vom Unfall bis weit in die klinische Versorgung.
Weitere Kapitel befassen sich mit der Behandlung polytraumatisierter Patienten in der Präklinik und im Schockraum. Hier ist die einzige wesentliche Kritik anzubringen: Die Darstellung dieser kritischen ersten Phase der klinischen Behandlung hätte mehr Tiefe verdient. Hervorragend sind aber zum Beispiel die Kapitel über die radiologische Diagnostik, die Intensivtherapie und das Traumanetzwerk der DGU. Vervollständigt wird das breite Spektrum des Buchs durch Abschnitte etwa zum Polytrauma im Kindesalter, Outcome-Beurteilung und posttraumatische Lebensqualität und die finanziellen Aspekte der Behandlung polytraumatisierter Patienten im Zeitalter der Diagnosis Related Groups.
Der Band kann jedem an der Versorgung polytraumatisierter Patienten Beteiligten und Interessierten uneingeschränkt empfohlen werden. Thomas Fleischmann