ArchivDeutsches Ärzteblatt36/2008Wolfgang Dölle: Große Verdienste um die Arzneimittelkommission

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Wolfgang Dölle: Große Verdienste um die Arzneimittelkommission

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Wolfgang Dölle Foto: privat
Wolfgang Dölle Foto: privat
Prof. Dr. med. Wolfgang Dölle, ehemaliger Ärztlicher Direktor der Abteilung für Innere Medizin I der Universität Tübingen, ist am 3. August im Alter von 84 Jahren gestorben. Besondere Verdienste hat er sich um die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) erworben, deren stellvertretender Vorsitzender er von 1982 bis 1993 war.

Dölle wurde am 19. November 1923 in Berlin geboren. Nach Abitur, Wehrdienst und Studium promovierte er 1950 in Tübingen, wechselte dann nach Hamburg, wo er seine Weiterbildung zum Internisten absolvierte. 1963 habilitierte er sich dort. Im selben Jahr wurde er Oberarzt an der Universität Marburg. 1972 erhielt er den Ruf nach Tübingen. Dölle überzeugte stets durch seine Fachkompetenz, sein organisatorisches Geschick, seine Unabhängigkeit und seine ausgleichende, humorvolle Art. Er engagierte sich in zahlreichen Ämtern, unter anderem als Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten.

Besonders zu würdigen ist aber sein Einsatz für die AkdÄ, die ihn 2003 zum Ehrenmitglied ernannte. In seiner Amtszeit wurde der Ausschuss für unerwünschte Arzneimittelwirkungen gegründet. Dölle fühlte sich einer rational begründeten Arzneitherapie verpflichtet. 1977 wurde er Vorsitzender der Kommission zur pharmakologisch-therapeutischen und preislichen Transparenz auf dem Arzneimittelmarkt. Er war Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des Instituts für Arzneimittel des Bundesgesundheitsamts. Für seine herausragenden Leistungen in vielen Bereichen des Arzneimittelwesens wurde er 1982 mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet. EB

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