

Den oben genannten Artikel möchte ich nicht kommentieren, sondern nur dahingehend ergänzen, dass mir zwei weitere Engel von Stalingrad bekannt sind, die über ihr Schicksal nie öffentlich gesprochen haben. Einmal handelt es sich um den Chirurgen Dr. Horst Neumann, langjähriger Oberarzt an der Chirurgischen Klinik St. Georg in Leipzig, zunächst unter Prof. Ernst Heller, dann unter meinem Vater Prof. Dr. Franz Mörl, ein feiner, gescheiter und äußerst tüchtiger Arzt, der Anfang der 50er-Jahre das Bundesverdienstkreuz erhalten hat, was jedoch in der DDR nicht publik werden durfte. Ob es je in seine Hände gekommen ist, weiß ich nicht. Zum anderen ist Prof. Dr. Dr. h. c. Karl-Ludwig Schober zu nennen, der zunächst Oberarzt unter meinem Vater an der Chirurgischen Universitätsklinik in Halle war und später 1966 sein Nachfolger wurde. Auch er hat, zumindest in größerem Kreise, nie über seine Vergangenheit gesprochen, jedoch seine Erinnerungen in einem Buch „Stalingrad – Befreiung in Gefangenschaft“ im Verlag Janos Stekovics, Dößel, Saalkreis veröffentlicht (ISBN 3-932863-02-X). Dieses Buch ist ein zutiefst erschütterndes Zeitzeugnis und dokumentiert das zumeist fürchterliche Schicksal unserer Vätergeneration.
Prof. Dr. Hubert Mörl, Hermann-Löns-Weg 32, 69245 Bammental
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