MEDIZIN: Referiert
Zervix: Erhöhtes Krebsrisiko nach Entfernung von intraepithelialer Neoplasie


Das sich im Lauf der Jahre verändernde Risiko führen die Autoren unter anderem auf wechselnde Therapieregime zurück. In den 1960er-Jahren entfernten die Ärzte in Schweden nach CIN 3 häufig die Gebärmutter. In den folgenden Jahren wandte man weniger invasive Methoden an, und seit etwa 1990 ist die Loop-Exzision verbreitet. Die schwedischen Epidemiologen vermuten, dass bei den neueren Operationstechniken eine Dysplasie übersehen werden könnte, was das höhere Risiko erklären würde. Angesichts des lange bestehenden Krebsrisikos sollten nach Auffassung der Autoren Patientinnen mindestens 25 Jahre lang histologische Kontrolluntersuchungen angeboten werden, und zwar unabhängig davon, wie alt die Patientin bei der CIN-3-Behandlung war.
Anhand des gleichen Krebsregisters fand eine andere Forschergruppe heraus, dass bei einem CIN-3-Befund das Risiko auch für Vulva- und Analkarzinom erhöht ist (2). Dieser Untersuchung liegen die Daten von über 125 000 CIN-3-Patientinnen mit einer durchschnittlichen Nachbeobachtungszeit von 27 Jahren zugrunde. Die für Rauchen und sozioökonomischen Status adjustierte Inzidenzrate betrug für Vaginalkrebs 6,74 (95-%-KI: 5,24 bis 8,56), für Krebs der Vulva 2,2 (95-%-KI: 1,79 bis 2,73) und für Analkarzinom 4,68 (95-%-KI: 3,87 bis 5,62). me
Strander B, Andersson-Ellström A, Milsom I, Sparén P: Long term risk of invasive cancer after treatment for cervical intraepithial neoplasia grade 3: population based cohort study.
BMJ 2007; 335: 1077–80. E-Mail: bjorn.strander@oc.gu.se
Edgren G, Sparén P: Risk of anogenital cancer after diagnosis of cervical intraepithelial neoplasia: a prospective population based study. Lancet Oncol 2007; 8: 311–6.
E-Mail: gustaf.edgren@ki.se
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