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Statine verbessern Überleben nach Nierentransplantation


Zwölf Jahre nach der Transplantation hatten zwar 73 Prozent der mit Statinen behandelten Patienten überlebt, aber nur 64 Prozent derjenigen ohne diese Medikation. Die statistische Analyse – sie berücksichtigte, dass Patienten, die Statine einnehmen, generell mehrere Risikofaktoren für kardiovaskuläre Erkrankungen haben und/oder bereits erkrankt sind – ergab, dass sich das Mortalitätsrisiko der Transplantationspatienten bei Einnahme von Statinen um 36 Prozent verringerte.
Übergreifende Wirkung von Statinen wird derzeit erforscht
Allerdings, so stellen die Autoren der Studie klar, hätten Statine keine Auswirkungen auf das Überleben des Transplantats. Dr. med. Rainer Oberbauer von der Medizinischen Universität Wien betonte, dass die beobachtende Studie keine Ursache-Wirkungs-Beziehungen klären könne. Ein Beweis, dass eine Statintherapie lebensverlängernd wirken kann, lasse sich erst durch randomisierte Versuche erbringen. Oberbauer spricht vielmehr von einem „Risikofaktor-Paradoxon“: Ein hoher Cholesterinspiegel sei assoziiert mit einer verbesserten Überlebenschance bei Nierenversagen. Bisherige Studien zur Statintherapie bei Nierentransplantierten oder Dialysepatienten hatten kontroverse Ergebnisse. Viele Untersuchungen zu Statinen schlossen Patienten mit Niereninsuffizienz aus.
Die bisher bei kardiovaskulären Erkrankungen eingesetzen Lipidsenker scheinen sich in letzter Zeit als eine Art „Rundumtalent“ zu entpuppen. Einer Langzeitstudie der Harvard School of Public Health (USA) mit mehr als 800 Teilnehmern zufolge verzögern Statine den Rückgang der Lungenfunktion im Alter.
Forscher von der University of Michigan (USA) sind zudem zu der Erkenntnis gekommen, dass eine Statintherapie mit einer 47-prozentigen Minderung des relativen Risikos verbunden ist, an kolorektalen Karzinomen zu erkranken. Annette Leisse
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