SUPPLEMENT: Reisemagazin

Bad Steben im Frankenwald: Kurort im Wandel

Dtsch Arztebl 2008; 105(41): [14]

Bühring, Petra

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Fotos: Bayrisches Staatsbad Bad Steben
Fotos: Bayrisches Staatsbad Bad Steben
Das bayerische Staatsbad bietet neben den traditonellen Heilmitteln auch Wanderungen, Mountainbike-Strecken und Wellness in der Therme. Das Konzept geht auf.

Wer mit Wanderführer Hans Raithel auf dem Jungbrunnenweg rund um Bad Steben unterwegs ist, erlebt nicht nur die Schönheiten des Frankenwaldes, er erhält auch ein Gefühl dafür, was es heißt, Verantwortung für seine Heimat zu übernehmen. Der 73-Jährige, ein „fränkisches Urgestein“, kümmert sich während des Wanderns um Wegemarkierungen, weist auf die Vorzüge ökologischer Landschaftsgestaltung hin und klärt während der Trinkpause bei den Bergfreunden Hirschberglein rasch die nächste Vorstandssitzung des Frankenwaldvereins ab. 12 000 Mitglieder hat der Wanderverein – 360 gibt es allein in Bad Steben. Der Kurort liegt nordwestlich von Hof an der Saale, unmittelbar an der Grenze zu Thüringen auf 600 Meter Höhe.

Bayerns höchst gelegener Kurort hat aktiven naturbegeisterten Gästen einiges zu bieten. Für Mountainbiker haben die Initiatoren des „Bike-Netzes Bad Steben“ allein sechs Touren unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade ausgeschildert. Für Einsteiger empfiehlt sich die Tour in das wildromantische Höllental – der Sage nach rührt der Name aus der Begegnung eines Köhlers mit dem Teufel. Biker mit trainierteren Oberschenkeln bevorzugen die Tour „Tausender“, bei der auf 26 Kilometern 1 000 Höhenmeter überwunden werden müssen.

„Bad Steben ist ein Kurort im Wandel“, sagt Kurdirektor Ottmar Lang. Man musste sich etwas einfallen lassen, um die Auswirkungen der Gesundheitsreform von 1997 aufzufangen. Von 470 000 Gästen im Jahr sanken die Zahlen auf 288 000, nachdem die Kur auf Krankenschein nicht mehr möglich war. 2008 liegen die Zahlen wieder bei 370 000 Gästen. Rückgrat des Staatsbads sind nach wie vor die Sanatorien, Kurheime und vier Rehabilitationskliniken. Doch die Selbstzahler nehmen zu.

„Der Trend geht zu Sport und Aktivität“, weiß auch Kurarzt Dr. med. Hans-Hermann Singer. Die klassischen Heilmittel seit 1832 – Naturmoor, kohlensäurehaltiges Wasser und Radon aus der Tempelquelle – stehen für die Bad Stebener Trink- und Badekur-Tradition. Sie allein reichen aber nicht mehr aus. „Die 68er-Generation kommt in die Jahre“, sagt Singer, „die haben die ganze Welt gesehen und wollen etwas Besonderes“. Neben den sportlichen Reizen des Naturparks Frankenwald sind Ausflüge nach Bamberg und Bayreuth oder in die Lucas-Cranach-Stadt Kronach beliebt. Auch die 2001 eröffnete Spielbank Bad Steben, konstruiert vom Architekten des Berliner Hauptbahnhofs, Meinhard von Gerkan, wird gut besucht.

Trumpf des Orts ist die 2004 errichtete Therme Bad Steben. 13 Millionen Euro hat der Freistaat Bayern investiert. Besondere Attraktion der Therme, neben den klassischen Sauna- und Wasserwelten, ist der „Wellness-Dome“: Über zwei Etagen, mit dunklem Schiefer ausgestattet, sorgen Solegrotten, Soleschwebebecken und Solelagunen sowie ein Sand-Licht-Raum mit sanfter UV-Strahlung für Entspannung und Wohlbefinden. Petra Bühring

Informationen: Bayerisches Staatsbad Bad Steben,
Telefon: 0 92 88/96 00, www.bad-steben.de.

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