ArchivDeutsches Ärzteblatt41/2008Gesundheitskarte: Eine Frage fehlt
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Die Desinformation der Bevölkerung zum Telematikprojekt setzt sich fort, auch in der von Forsa im Auftrag der Krankenkassen durchgeführten Befragung . . . In den Fragestellungen von Forsa wird der kritische Punkt geschickt umschifft: Es bleibt systematisch unerwähnt, dass eine zentrale Datenspeicherung außerhalb der Chipkarte und außerhalb der Arztpraxen und Krankenhäuser geplant ist. Siehe Seite 14 der Studienzusammenfassung: „Mithilfe der eCard . . . können eine Reihe von zusätzlichen Informationen gespeichert werden“ oder Seite 20: „Vertrauliche medizinische Daten sollen verschlüsselt in einem speziellen Bereich gespeichert werden“ . . . Es kann also davon ausgegangen werden, dass ein relevanter Teil der Befragten meinte, Fragen zu einer neuen Chipkarte für die Brieftasche zu beantworten, während aber die Auswertung der Studie sich auf das Großprojekt bezieht. Tatsächlich, es besteht weiterer Informationsbedarf, da kann ich der Studie nur zustimmen. Die entscheidende Frage an die Bevölkerung bleibt: Möchten Sie, dass Ihre Patientendaten in Zukunft in Großrechnern außerhalb von Arztpraxen und Krankenhäusern gespeichert werden? Wer kann ein Meinungsforschungsinstitut beauftragen, diese Frage zu stellen, an der Sinn, Nutzen und Akzeptanz des gesamten Projekts hängen?
Wilfried Deiß, Löhrtor 5, 57072 Siegen

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