

Die sogenannten Stabilisierungsgruppen, welche die Autorinnen in einem stationären Setting entwickelt haben, wurden als Lern- und Übungsfeld für Fertigkeiten der Krisenbewältigung entwickelt: Neben der Psychoedukation stehen hier die Stärkung der Selbstwahrnehmung, der Selbstfürsorge und der Selbstheilungskräfte im Zentrum der Arbeit. Der Aufbau des Manuals orientiert sich zum einen unmittelbar an der Aufbereitung und Umsetzung der vorgeschlagenen Gruppensitzungen und zum anderen inhaltlich an Ansätzen der dialektisch-behavioralen Therapie, an Imaginationsübungen und an Methoden der kognitiven Verhaltenstherapie. Dabei konzentrieren sich die Autorinnen auf verschiedene Themenblöcke, wie zum Beispiel Balance finden, Achtsamkeit entwickeln, Genießen wieder erlernen.
Das Buch ist gut nachvollziehbar aufgebaut, leicht verständlich geschrieben und eignet sich entsprechend auch für die Arbeit mit Borderline-Patienten und Psychotikern. Besondere Freude machen die zahlreichen Zitate, Geschichten und Fantasiereisen, die einen großen poetischen Fundus für die therapeutische Arbeit darstellen. Das Buch ist auch für die Selbsthilfe sowie für die einzeltherapeutische Arbeit im ambulanten Bereich geeignet. Vervollständigt wird es durch eine Zusammenstellung der Arbeitsblätter auf CD-ROM, die sowohl sprachlich als auch grafisch gut verständlich sind.
Dies unmittelbar an den Anforderungen der Praxis orientierte Manual ist eine Bereicherung im Bücherschrank eines jeden Therapeuten. Da der Praktiker es sicherlich häufig benutzen wird, hätte man ihm nur einen festeren Einband gewünscht. Vera Kattermann
Marie Boden, Doris Rolke: Krisen bewältigen, Stabilität erhalten, Veränderung ermöglichen. Ein Handbuch zur Gruppenmoderation und zur Selbsthilfe. Psychiatrie-Verlag, Bonn, 2008, 199 Seiten, kartoniert, 29,90 Euro
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