TECHNIK
Neurochirurgie: Laserlicht zum Aufspüren von Tumorzellen


Weltweit einzigartiger
Prototyp in
Göttingen im Test:
Das Operationsmikroskop
mit integrierter
optischer
Gewebeanalyse.
Veit Rohde (links)
und Alf Giese waren
in die Entwicklung
eingebunden.
Foto: umg
Der Neurochirug war ebenso wie sein Kollege Prof. Dr. med. Alf Giese in die Entwicklungsarbeit des OP-Mikroskops eingebunden. Das Ziel der Neurochirurgen: Sie suchen nach einem Verfahren, das es ihnen ermöglicht, bereits beim Operieren verbliebene Tumorzellen von zu schonendem normalem Hirngewebe zu unterscheiden. Dies ist bei vielen Hirntumoren schwierig. „Insbesondere bei bösartigen Hirntumoren bedeutet eine vollständige Entfernung des Tumors einen Überlebensvorteil für die betroffenen Patienten. Das Erkennen von Resttumor oder hochgradig krebsbefallenen Hirnarealen noch während der Operation ist deshalb von größter Bedeutung, gelingt aber mit den üblichen Operationsmikroskopen nicht häufig“, erläuterte Giese.
Inzwischen sind die ersten Patienten mit dem Kombimikroskop operiert worden. Eine Unterscheidung zwischen aktiven Tumorzellen am Tumorrand und abgestorbenen Tumorzellen im Tumorzentrum erwies sich als ebenso möglich wie die Erfassung von Zellnestern im normalen Hirngewebe. Bis es für das OP-Verfahren gesicherte Patientendaten gibt, wird es jedoch noch einige Jahre dauern. Klinische Erfahrungen mit der OCT-Darstellung gibt es bislang nur für die Ophthalmologie und die Dermatologie. Für den Einsatz in der Urologie, Gynäkologie oder Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde liegen bislang nur experimentelle Arbeiten vor. EB
Anzeige
Leserkommentare
Um Artikel, Nachrichten oder Blogs kommentieren zu können, müssen Sie registriert sein. Sind sie bereits für den Newsletter oder den Stellenmarkt registriert, können Sie sich hier direkt anmelden.