

Muss nun doch das Kind mit dem Bade ausgeschüttet werden? . . . Das Tabakrauchen in jedweder Form ist ein jahrhundertealter Brauch, Genuss und eine Art von gesellschaftlicher Kultur, die sich durch die Generationen fortsetzte. Nun, mehr oder weniger plötzlich, im 21. Jahrhundert, soll in unseren „illuminierten“ Häuptern die Überzeugung Fuß fassen, dass Raucher eigentlich Kranke seien. Niemand dürfte bestreiten, welch deletäre Folgen ein exzessives Inhalationsrauchen auf Dauer erzeugen kann. Wie hoch der Anteil dessen bei allen Tabakkonsumenten ist, sei dahingestellt. Desgleichen liegt jedoch auf der Hand, welche Spät- und Dauerschäden eintreten unter anderem bei der weitverbreiteten falschen (Über-)Ernährung, verbunden mit zivilisatorisch bedingtem Bewegungsmangel. Wollte man die Raucher künftig pauschal als Kranke deklarieren, müsste man bei gebotener Logik das Gleiche bei der großen als Beispiel genannten Gruppe tun. Da wären wir ja wohl ein hochprozentig „krankes“ Volk! Ich empfinde diesen fast hysterieformen Aktionismus, in dessen Strom leider viele bedenkenlos mitschwimmen, weil er „en vogue“ ist, als baren Unsinn. So denkt ein sehr alter Medicus, der einer natürlichen Evolution verbunden ist und gefährliche Überholmanöver aus Vernunftgründen vermeidet.
Dr. med. Eberhard Fricke, Dresdener Straße 7, 31275 Lehrte
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