

Foto: Mathildenhöhe Darmstadt
DARMSTADT
bis 1. Februar 2009:
Russland 1900
Ein ungemein spannendes Kapitel der Kulturgeschichte: Russland um 1900, zur Zeit des letzten Zaren, ein Reich im Aufbruch in die Moderne. Die Ausstellung spannt einen weiten Bogen von Kunst- und Kunsthandwerk über Architektur, Möbeldesign, Film und Fotografie bis hin zum Theater und zeichnet damit ein Panorama russischer Kunst und Kultur um 1900. Neben exquisiten Gemälden aus großen Museen Russlands und Westeuropas gibt es interessante Einblicke in die Programme der damaligen russischen Künstlervereinigungen. Im Bild: „Die Basilius Kathedrale“ von Aristarch
W. Lentulow aus dem Jahr 1913.
Mathildenhöhe, Olbrichweg 13,
Di.–So. 10–18, Do. 10–21 Uhr
HERFORD
1. November 2008 bis 25. Januar 2009:
Loss of Control
Seine letzte Ausstellung im „MARTa“
widmet Gründungsdirektor Jan Hoet den „großen heimlichen Themen in der Kunst des 19. Jahrhunderts“ und deren Aktualisierung bis heute: dem „permanenten Austausch zwischen Kunst und Leben, zwischen Genie und Wahnsinn, zwischen Tod und Sexualität“. Im Zentrum steht der belgische Symbolist Félicien Rops (1833–1898), der durch seine erotische Formenwelt und seine Beschreibung der Elendsviertel von Paris berühmt wurde. Seine Bilder werden in Bezug zu Arbeiten des zeitgenössischen belgischen Künstlers Jacques Charlier und Werken der Art Brut gesetzt. Als weiteren Aspekt thematisiert die Schau das historische Spannungsfeld zwischen Kunst und Psychiatrie.
MARTa, Goebenstraße 4–10, Di.–So.
11–18, 1. Mi. im Monat 11–21 Uhr
KÖLN
bis 1. Februar 2009:
Gerhard Richter – Abstrakte Gemälde
Erstmals konzentriert sich eine Museumsausstellung ausschließlich auf die abstrakten Gemälde Gerhard Richters. Die zum Teil sehr großen Formate entstanden seit Mitte der 1970er-Jahre und zeichnen sich durch Vielschichtigkeit und starke Farbigkeit aus: Indem Richter mit Pinsel oder Spachtel immer wieder neue Farbaufträge übereinanderlegte, erzielte er eine „sehr geplante Spontaneität“. Eine Serie neuerer Arbeiten ergänzt das Thema: Die zwölf Bilder mit dem Titel „Wald“ (2005) waren in Europa bisher noch nicht zu sehen.
Museum Ludwig, Heinrich-Böll-Platz, Di.–So. 10–18, 1. Fr. im Monat 10–22 Uhr
KREFELD
bis 25. Januar 2009:
Andreas Gursky –
Werke 1980 bis 2008
Der 1955 in Leipzig geborene Künstler ist einer der weltweit wichtigsten zeitgenössischen Fotografen. Seine Arbeiten, die durch digitale Bearbeitung am Bildschirm malerische Qualitäten erhalten, sind Kult, erzielen auf dem Kunstmarkt Millionenpreise. In Krefeld wird Gurskys Werk jetzt erstmals in seiner ganzen enzyklopädischen Breite aufgefächert. Der Künstler wählte selbst mehr als 150 Œuvres aus einem Fundus von 24 Jahren aus, der zurückreicht bis in seine Studienzeit bei Bernd Becher. Die Vielzahl der Exponate bedingt, dass nur Kleinformate gezeigt werden, was aber nicht unbedingt von Nachteil ist: Gursky selbst hält diese für besonders intensiv, auch wenn Einzelheiten im Bild zurücktreten.
Museen Haus Lange und Haus Esters, Wilhelmshofallee 91–97, Di.–So. 11–17 Uhr
MÜNCHEN
bis 11. Januar 2009:
Spuren des Geistigen.
Traces du Sacré
Die spirituelle Krise zu Beginn des 20. Jahrhunderts leitete ein neues Verhältnis des Menschen zur Religion ein. Damit verbunden war aber nicht etwa das Ende der Metaphysik in der Kunst. Im Gegenteil: Moderne wie zeitgenössische Œuvres setzen sich intensiv mit metaphysischen Fragen auseinander. 200 Gemälde, Skulpturen, Fotografien und Installationen berühmter Künstler wie Goya, De Chirico, Duchamp, Klee oder Malewitsch bis hin zu Joseph Beuys, Damien Hirst und Patty Smith zeichnen ein Bild vom Wandel der Religiosität und Spiritualität zwischen 1800 und heute.
Haus der Kunst, Prinzregentenstraße 1,
Mo.–So. 10–20, Do. 10–22 Uhr
Der besondere Tipp
Foto: Wilhelm-Fabry-Museum Hilden
„Schrei Variation“ nannte Marlies Blücher ihr Acrylbild von 1999 (Foto). Es ist eine von 63 Arbeiten, mit denen sich 58 Künstler aus Deutschland aktuell mit dem Thema Schmerz auseinandersetzen. Dabei wird deutlich, wie völlig unterschiedlich sich die komplexe Sinneswahrnehmung interpretieren lässt. So erscheint der Schmerz einmal als wütendes, reißendes Tier, dann als sanfter Strom von Gefühlen oder als zermürbende Emotion. Die Ausstellung läuft bis zum 15. Februar 2009. Vorträge zum Beispiel zur medizinischen Schmerztherapie ergänzen die Schau (Infos über Telefon: 0 21 03/59 03).
„Schmerz – Bilder vom Menschen“: Wilhelm-Fabry-Museum, Benrather Straße 32 a, Hilden, Di./Mi./Fr. 15–17, Do. 15–20, Sa. 14–17, So. 11–13 und 14–18 Uhr
Kommentare
Die Kommentarfunktion steht zur Zeit nicht zur Verfügung.