

Mit dem Sprachtest
„Olkisa“ lässt
sich das Hörvermögen
auch im
Störgeräusch
zuverlässig und
genau messen.
Foto: Hörtech
Das schulische Lernen basiert nach wie vor wesentlich auf mündlicher Kommunikation, doch schon für einen Normalhörenden gestaltet sich das Hören und Zuhören in Klassenräumen oft schwierig. Ungünstige Hörbedingungen erschweren die Sprachverständlichkeit, führen zu schneller Ermüdung und haben nach einer wissenschaftlichen Untersuchung der Universität Oldenburg einen negativen Einfluss auf die Leistungen der Schüler. Häufig werden Hörprobleme, vor allem jene mittleren Schweregrads, bei Kindern erst spät erkannt.
Obwohl es bereits seit Langem Sprachtests für Kinder gibt, haben Forscher der Abteilung Medizinische Physik der Universität Oldenburg unter Leitung von Prof. Dr. Dr. Birger Kollmeier einen Sprachtest für Kinder entwickelt, der auch die Hörsituation berücksichtigt (http://medi.unioldenburg.de). Da die Sprachverständlichkeitsunterschiede im Störgeräusch viel kleiner sind als in Ruhe, müssen im Störgeräusch besonders genaue Messverfahren eingesetzt werden. „Olkisa“ berücksichtigt die eingeschränkte Hörmerkspanne von Kindern. Die vereinfachten Sätze haben die Struktur „Zahlwort, Adjektiv und Objekt“ (zum Beispiel „vier schwere Blumen“) mit einer zufälligen Kombination aus einem Inventar von insgesamt 21 Wörtern.
Der Sprachtest ist bereits im Audiometriesystem AT900 der Firma Auritec in den Markt eingeführt, an der Integration in Audiometer weiterer Hersteller wird gearbeitet. Ziel ist es, den Test vor allem bei den Untersuchungen zur Schulreife zu nutzen, um Hörstörungen bei Kindern rechtzeitig zu diagnostizieren und durch eine Hörgeräteversorgung den Schulalltag für sie zu erleichtern. EB
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