
Mahnmal: Der
Bildhauer Peter
Schmitz schuf die
Skulptur, die an das
Schicksal jüdischer
Ärzte während der
NS-Zeit in Hannover
erinnert.
Foto: Ärztekammer Niedersachsen
Mit einer Gedenkveranstaltung wurde am 12. November im Ärztehaus Hannover an das Schicksal der jüdischen Ärzte der Stadt erinnert. Soweit bekannt, kamen von den in den Jahren 1933 bis 1945 im Stadtkreis Hannover gemeldeten 74 jüdischen Ärzten mindestens 13 aufgrund nationalsozialistischer Verfolgung zu Tode, zwei Ärzte starben durch Selbstmord. 31 Ärzte konnten rechtzeitig emigrieren. Bei der Veranstaltung der Bezirksstelle Hannover der Ärztekammer Niedersachsen (ÄKN) und des „Arbeitskreises Schicksale jüdischer Ärzte“ wurde eine Stelenskulptur des Hildesheimer Bildhauers und Designers Peter Schmitz enthüllt. Bezug nehmend auf die Schicksale der getöteten jüdischen Ärzte aus Hannover schuf der Künstler Glaskuben auf unterschiedlich hohen Stelen, in denen Bilder aus den Schicksalsjahren zu erkennen sind. Ein leerer Kubus erinnert an all jene Ärztinnen und Ärzte, aber auch an alle Hannoveraner Bürger jüdischer Herkunft, die ebenso Opfer des Nationalsozialismus wurden.
„Für ein solches Mahnmal ist es nicht zu spät. Es soll signalisieren, dass die hannoversche Ärzteschaft den Holocaust nicht verdrängt. Wir wollen uns nicht zurückziehen und sagen: ,Das ist Geschichte.‘ Das Denkmal soll an exponierter Stelle und als wanderndes Ausstellungsobjekt heutige Ärztinnen und Ärzte ermahnen, sich vor diskriminierte Kollegen und Mitmenschen zu stellen“, sagte Dr. med. Cornelia Goesmann, Vizepräsidentin der Bundesärztekammer und Vorsitzende der ÄKN-Bezirksstelle, anlässlich der Enthüllung der Skulptur. TG
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