MEDIZIN: Diskussion
Depression und Lebensqualität bei Patienten mit amyotropher Lateralsklerose: Besondere Motivation
Depression and Quality of Life in Patients With Amyotrophic Lateral Sclerosis: Special Motivation


Der Hinweis auf fehlende Repräsentativität und geringe Untersuchungszahlen stellt einige der Schlussfolgerungen infrage. Offensichtlich hat es sich bei den Untersuchten um besonders motivierte Patienten (Bereitschaft zur Studienbeteiligung, Bindung an die ALS-Ambulanzen) gehandelt, die Nutznießer jener umfassenden Zuwendung waren, die im Fazit der Arbeit empfohlen wird. Leider fehlen Hinweise auf Alter, soziales Netz oder Lebensphilosophie der Untersuchten. Als unseriös empfinde ich die Schlussfolgerung, dass „eine befriedigende Lebensqualität… in jedem Stadium der ALS möglich ist“. Diese Aussage bezieht auch invasiv beatmete Patienten mit ein. Es wird zudem suggeriert, dass gute Information die Bereitschaft zu therapeutischen Maßnahmen „wie invasive Beatmung…“ erhöhen könnte. Bei den verschwindend geringen Zahlen invasiv Beatmeter (n = 4) geht mir das zu weit. Deshalb erscheint mir auch eine Instrumentalisierung der Ergebnisse im Streit um die Reichweite von Patientenverfügungen (wie in der Presse geschehen) nicht angebracht. DOI: 10.3238/arztebl.2008.0825b
Dr. med. Jürgen Bickhardt
Uhlandstraße 19
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