

Wir Mediziner haben in unserer Gesellschaft einen Riesenvorteil: Wir brauchen uns mit ethischen Fragen nicht mehr zu beschäftigen. In unserem Fachbereich wurde die Ethik mittels Sozialgesetzgebung durch Horst Seehofer und Ulla Schmidt gänzlich abgeschafft. Patienten müssen behandelt werden nach folgenden Vorgaben: wirtschaftlich, angemessen, zweckmäßig. Von Ethik keine Spur. Meine Berufsgruppe ist es natürlich auch selbst schuld. Wer den Eid des Hippokrates selbst abschafft, darf sich nicht wundern, wenn er nicht mehr für voll genommen wird. Umso erstaunlicher ist es auf den ersten Blick, dass eine Medizinerin in den Vorstand des Deutschen Ethikrats berufen worden ist. Bei näherem Hinsehen ist diese Entscheidung jedoch folgerichtig. Der Vorsitzende dieses ExBK-Schröder-Gremiums ist schließlich ein Jurist. Juristen sind von Natur aus bestens für solche Posten geeignet: Sie haben in den letzten 2 000 Jahren tatkräftig bewiesen, dass sich ihre „Wissenschaft“ beliebig im jeweiligen Sinne der Machthaber oder heute der political correctness als „frei beweiswürdig“ erweist . . .
Dr. med. Walter Wehler, Guntherstraße 82,
51147 Köln