

DRAMA
Ab 4. Dezember:
Geliebte Clara
Da ihr Mann, der manisch-depressive Komponist Robert Schumann (Pascal Greggory) als Ernährer größtenteils ausfällt, übernimmt seine Frau Clara (Martina Gedeck) die Verantwortung für die Familie mit sechs Kindern. Die hoch talentierte Pianistin und Komponistin gibt sogar international Konzerte, während ihr Mann alles daran setzt, sie an Heim und Herd zu fesseln. Da tritt der stürmische Musiker Johannes Brahms (Malik Zidi) in beider Leben. Schumann stürzt sich als Mentor auf den talentierten jungen Mann. Bei Clara weckt der in sie verliebte Johannes eine unstillbare Sehnsucht. Brillant verkörpert von Martina Gedeck, zeichnet Helga Sanders-Brahms das Bild einer Frau, die ebenso genial wie rational, liebend, aber nicht unbedingt leidenschaftlich ist.
Deutschland/Frankreich/Ungarn 2008, 109 Minuten
Ab 11. Dezember:
The Women
Viele schöne Frauen – und kein einziger Mann. Das Remake von George Cukors satirisch-scharfzüngiger Frauenkomödie von 1939 fällt inhaltlich vergleichsweise sanftmütig aus, glänzt aber mit Stars wie Annette Bening, Meg Ryan, Eva Mendes, Carrie Fisher und Bette Midler. In einer Atmosphäre von schicker Mode und gesellschaftlichem Leben verkünden sie gut gelaunt die Botschaft von Zusammenhalt und Frauenpower – auch im Zuschauerraum wohl eine Frauenangelegenheit.
USA 2008, 114 Minuten
Ab 18. Dezember:
Foto: Pandora-Filmverleih
Beim Filmfest in Cannes 2008 war die norwegische Tragikomödie einer der Publikumslieblinge. Schön lakonisch ist die Erzählung über die Wege, die das Schicksal nimmt, wenn der Fahrplan plötzlich nicht mehr gilt. Seit der akkurate Zugführer O’Horten (Foto) ausgerechnet an seinem letzten Arbeitstag zu spät kommt und seinen Zug verpasst, befindet er sich auf einmal ohne ordentlichen Abschied im Ruhestand. Auf einer Odyssee durch das verschneite Oslo gerät er in skurrile Situationen und entdeckt für sich völlig neue Möglichkeiten. Dabei ist seine letzte Reise kein Trip zur Selbstfindung. Vielmehr ordnet der stille, liebenswürdige Mann sein Leben und folgt seinem eigenen unbewussten Plan. Regisseur Bent Hamer genießt seit „Kitchen Stores“ und „Faktotum“ einen Ruf als feinsinniger Filmemacher. Den stellt er auch bei der heiter-melancholischen Schilderung seines Protagonisten O’Horten unter Beweis.
Norwegen 2008, 90 Minuten
Ab 25. Dezember:
Buddenbrooks
Eine Paraderolle für Armin Mueller-Stahl: Als standesbewusster Konsul Jean Buddenbrook verkörpert der 78-Jährige Stolz und Ethos einer untergegangenen Zeit – an der Seite von Konsulin Bethsy (Iris Berben), Filmtochter Tony (Jessica Schwarz) und deren Brüdern Christian (August Diehl) und Thomas Buddenbrook (Mark Waschke). Nach seiner Triologie von 2001 „Die Manns“ präsentiert der vielfach preisgekrönte Doku-Drama-Regisseur Heinrich Breloer nun die Geschichte der berühmten Lübecker Kaufmannsfamilie als opulenten Spielfilm. Über drei Generationen führt er vor, wie die wohlhabende Patrizierfamilie am Lebenskonflikt zwischen geschäftlichen Interessen und Streben nach persönlichem Glück allmählich zerbricht. Dabei richtet Breloer den Fokus auch auf ein Stück Wirtschaftsgeschichte: Die Globalisierung im Lübeck des 19. Jahrhunderts.
Deutschland 2008, 150 Minuten
Ab 8. Januar 2009:
Alter und Schönheit
Der unheilbar an Krebs leidende Manni bittet am Krankenbett seine drei Jugendfreunde, seine große Liebe Rosi für ihn zu finden, damit er sie vor seinem Tod um Verzeihung bitten kann. Die drei genießen das Zusammensein, düsen mit Mannis Ferrari durch die Gegend, schauen alte Filme, rauchen Joints, bis sie Rosi zu einem Treffen überzeugen können. Die mit Henry Hübchen und Armin Rohde gut besetzte „Dramödie“ um Freundschaft, Leben und Tod findet die Balance zwischen Wahrhaftigkeit, Witz und Melancholie.
Deutschland 2008, 97 Minuten
„Contergan“, 177 Minuten, FSK: 6, Kinowelt, 16,95 Euro; Bezug über Internet,
Buch- oder Fachhandel
Ein Film, der unter die Haut geht
Nach der Geburt ihres Kindes bricht für Vera Wegener eine Welt zusammen: Ihrer Tochter fehlen ein Bein und beide Arme. Bei ihrem Mann wächst der Verdacht, dass das Medikament Contergan Ursache der Fehlbildungen sein könnte. Als er die Herstellerfirma verklagen will, stößt er auf erbitterten Widerstand. In berührenden Bildern erzählt Adolf Winkelmann ein fiktives Schicksal vor realem Hintergrund. Das Drama, das erst nach langen juristischen Auseinandersetzungen gezeigt werden durfte, wurde vielfach ausgezeichnet: mit dem Deutschen Fernsehpreis als bester Fernsehfilm, mit der Romy 2008, der Goldenen Kamera, dem Ehrenbambi sowie dem Bayerischen Filmpreis für Katharina Wackernagel
als Vera.
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