ArchivDeutsches Ärzteblatt PP12/2008Elektronische Gesundheitskarte: Pauschalen vereinbart, Einführung kann beginnen

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Elektronische Gesundheitskarte: Pauschalen vereinbart, Einführung kann beginnen

Krüger-Brand, Heike E.

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Treffpunkt Medica: In Anwesenheit von Nordrhein- Westfalens Gesundheitsminister Karl- Josef Laumann und dem Vorstandsvorsitzenden der KV Nordrhein, Leonhard Hansen (dritter und erster von links), wurden die neuen Lesegeräte präsentiert. Foto: KVNo
Treffpunkt Medica: In Anwesenheit von Nordrhein- Westfalens Gesundheitsminister Karl- Josef Laumann und dem Vorstandsvorsitzenden der KV Nordrhein, Leonhard Hansen (dritter und erster von links), wurden die neuen Lesegeräte präsentiert. Foto: KVNo
Die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte (eGK), der Basisrollout, kann in der Region Nordrhein noch Ende 2008 beginnen. Das erklärten der Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Nordrhein, Dr. med. Leonhard Hansen, und der Abteilungsleiter Krankenhausorganisation der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen, Jan Wiegels, bei der Medizinmesse Medica in Düsseldorf. „Wenn alles gut geht, könnten noch in diesem Jahr erste Lesegeräte von der Industrie in den Praxen installiert werden“, teilte Hansen mit. Die übrigen Geräte sollen im ersten und zweiten Quartal 2009 installiert werden. Diese Geräte können die eGK und die alte Krankenversichertenkarte verarbeiten.
Für die niedergelassenen Ärzte werden die Geräte über Pauschalen finanziert, die die Kassenärztliche Bundesvereinigung mit dem GKV-Spitzenverband Bund ausgehandelt hat. Sie betragen 430 Euro für ein stationäres Gerät, 215 Euro Installationspauschale und 375 Euro für ein mobiles Lesegerät. Diese Finanzierungszusage für Nordrhein gilt bis zum 30. Juni 2009. Für die Krankenhäuser gelten dieselben Pauschalen. Dabei wird dort für je 25 Betten ein Kartenterminal finanziert. Die Finanzierungsvereinbarung zwischen Kassenzahnärztlicher Bundesvereinigung und Krankenkassen soll in Kürze folgen.

„Sobald die Praxen ausgestattet sind, können die neuen Karten an die rund neun Millionen Versicherten in Nordrhein ausgegeben werden“, sagte der Leiter der Landesvertretung Nordrhein-Westfalen der Techniker-Krankenkasse, Günter van Aalst. Insgesamt werde die gesetzliche Krankenversicherung für den Basisrollout rund 20 Millionen Euro aufwenden, so van Aalst. Bislang seien zwei stationäre und ein mobiles Lesegerät von der eGK-Betriebsgesellschaft Gematik zugelassen und 25 Softwarehäuser zertifiziert, erläuterte Hansen.

Der Basisrollout wird ausgehend von der Einführungsregion Nordrhein, in vier „Schalen“ nacheinander über ganz Deutschland ausgebreitet. Die KV Nordrhein wird Anfang 2009 Informationsveranstaltungen für ihre Mitglieder durchführen und Informationsmaterial zusammenstellen. „Darin werden Informationen zu den Lesegeräten stehen, aber auch Details zum Ablauf der Kostenerstattung“, kündigte der Leiter der Stabsstelle IT in der Arztpraxis der KV Nordrhein, Gilbert Mohr, an.

Die eGK enthält Name, Anschrift, Geburtsdatum, Krankenkasse, die neue lebenslange Versichertennummer, Geschlecht, Zuzahlungsstatus, das Bild des Versicherten und den Auslandskrankenschein (Formular E 111). Zunächst wird sie nur die Krankenversichertenkarte ersetzen, bevor sukzessive weitere Anwendungen, wie ein Notfalldatensatz und die Arzneimitteldokumentation, folgen sollen. KBr

Informationen im Internet:
www.kv-telematik.de

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