SUPPLEMENT: PRAXiS
Sichere privatärztliche Abrechnung
Dtsch Arztebl 2008; 105(50): [5]


Bislang werden im Bereich der privaten Krankenversicherungen die sensiblen Rechnungsdaten papierbasiert ausgetauscht. Der Patient erhält vom Arzt oder von einer privatärztlichen Verrechnungsstelle (PVS) eine ausgedruckte Rechnung. Diese leitet er an seinen Versicherer beziehungsweise die Beihilfestelle zur Bearbeitung weiter. Das Problem dabei ist die Datenübernahme in die IT-Systeme der Zahlstelle. Denn ist bei der Verarbeitung der Information ein Übergang auf ein anderes Medium erforderlich, etwa wenn ein empfangenes Fax in einen Computer als Textdatei eingegeben wird, unterbricht dies den Verarbeitungsprozess und die Informationskette. Damit besteht die Gefahr von Fehlern, Verzögerungen und Kosten. Das neue Verfahren ermöglicht dagegen die medienbruchfreie digitale Übertragung der Daten.
Die Rechnungsdaten werden mit dem sogenannten One-Time-Pad-Verfahren verschlüsselt, auf einem Beiblatt zur Rechnung via Datamatrixcode – zusammen mit Kontrolldaten wie Rechnungsnummer, -betrag, -datum und Formatangaben – maschinenlesbar aufgedruckt und von den Leistungserbringern dem Versicherten in Papierform zugestellt. Der zugehörige Einmalschlüssel wird, getrennt vom Beiblatt und zusammen mit den Formatangaben zur Rechnung, mit einer anonymen Referenz in einem speziellen Datenpool der Trusted Documents hinterlegt, der keinen Zugriff auf Rechnungsdaten hat. Die Zahlstelle liest mittels einer auf dem Beiblatt aufgedruckten Schlüsselreferenz den Einmalschlüssel aus dem Pool aus und decodiert die Rechnung. Schlüssel und Schlüsselreferenz geben dabei keinerlei Hinweise auf Patienten und Rechnungsdaten. Informationen unter www.kqv.de. EB
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