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Prävention: Gesetzespläne stillschweigend vertagt


Individuelle Präventionsleistungen nehmen häufig Versicherte in Anspruch, die ohnehin gesundheitsbewusst leben. Foto: fotolia
Caspers-Merk kritisierte in Berlin scharf die Krankenkassen, die überwiegend individuelle Prävention förderten statt „Setting-Maßnahmen“ in Kindergärten, Schulen oder Betrieben. In der Tat nutzen die Kassen ihre Präventionsmittel (rund 250 Millionen Euro pro Jahr) vorwiegend zum Marketing, um gesundheitsbewusste Mitglieder bei der Stange zu halten. Nur sechs Prozent der Gelder gingen, so Caspers-Merk, ins „Setting“.
Der Gesundheitswissenschaftler Prof. Dr. Rolf Rosenbrock (Wissenschaftszentrum Berlin), einer der Mentoren des Kongresses, bezeichnete ein Präventionsgesetz als überfällig, um die Fülle der Einzelmaßnahmen koordinieren und nachhaltig finanzieren zu können. Rosenbrock erhofft sich von primärer Prävention, der wachsenden sozialen Ungleichheit gezielt begegnen zu können. NJ