

Archäologische Ausgrabungen an den drei Lutherstätten Eisleben (Geburtshaus), Mansfeld (Elternhaus) und Wittenberg lassen den Reformator in neuem Licht erscheinen. Keineswegs waren seine Eltern arm, wie er selbst behauptet. Als 1505 im Mansfelder Elternhaus zwei seiner Brüder an der Pest starben, wurden kostbare Gürtel- und Gewandbeschläge sowie 300 Silbermünzen und andere Utensilien in eine tiefe Grube geworfen. Eine als Leihgabe ausgestellte, grausig anzusehende Pestmaske sollte Ärzte vor einer Ansteckung schützen. Vermutlich aus Angst vor dieser Pest, nicht allein wegen eines Blitzschlags, schwor Luther, Mönch zu werden. Die äußerst ideenreich konzipierte Ausstellung vermittelt ein interessantes und teilweise neues Bild des Reformators.
Informationen: Die Ausstellung „Fundsache Luther“ im Landesmuseum für Vorgeschichte, Richard- Wagner-Straße 9, 06114 Halle/Saale, ist bis zum 26. April zu sehen. Der Ausstellungskatalog (Theiss-Verlag, 343 Seiten) kostet broschiert 24,90, gebunden 29,90 Euro. Internet: www.fundsache-luther.de. Im Obergeschoss des Museums ist als ständige Ausstellung die „Himmelsscheibe von Nebra“ zu sehen. Internet: www.himmelsscheibe.de.
Renate V. Scheiper
Feldmann, Harald
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