AKTUELL
Medizinische Hilfe auf Flugreisen: Ohnmacht ist der häufigste Zwischenfall


Auch in engen Sitzreihen sind Thrombosen selten: Sie machen nur
0,5 Prozent der medizinischen Zwischenfälle aus. Foto: Caro
Dabei wurden mehr als 10 000 medizinische Notfälle analysiert, die sich von 2002 bis 2007 in den Flugzeugen zweier europäischer Fluglinien ereigneten. Thrombosen, vor denen im Zusammenhang mit Flugreisen häufig öffentlich gewarnt wird, machten 0,5 Prozent der Ereignisse aus. Allerdings treten Thrombosen eher nach einem Flug auf als in dessen Verlauf.
„Ursachen für die Ohnmachtsanfälle sind vermutlich der Druckunterschied im Flugzeug sowie auch eine zu kalte oder zu warme Temperatur in der Kabine“, so Studienleiter Dr. med. Michael Sand. Dieser Zwischenfall könne durch einfache Handgriffe wie das Hochlagern der Beine gelöst werden. Zu den ebenfalls häufigen Verdauungsproblemen trage der hohe Stress rund um den Flug bei.
Einer von 30 medizinischen Notfällen macht eine ungeplante Zwischenlandung nötig. Wie die Behandlung in der Luft erfolgt, hängt davon ab, ob sich unter den Passagieren ein Arzt oder eine andere medizinische Hilfskraft befindet. Dies war in 86 Prozent der Fall. Doch oft sind die für die Behandlung notwendigen Utensilien nicht vorhanden. „Das Gesetz verpflichtet die Fluglinien, eine Bordapotheke mitzuführen. Doch niemand schreibt vor, was diese genau enthalten muss“, sagt Sand. Besonders bei Langstreckenflügen sei eine notfallmedizinische Grundausrüstung unverzichtbar. zyl
* 2009 Jan 20;13(1):R3. doi:10.1186/cc7690, PMID: 19154581
Kommentare
Die Kommentarfunktion steht zur Zeit nicht zur Verfügung.