

Die DDR-Vergangenheit
aufarbeiten:
Die Charité
sucht Menschen,
die über
ihre Erfahrungen
berichten
wollen.
Foto: Caro
Bei der Podiumsdiskussion Ende Januar zeigte sich schnell, wie wertvoll Zeitzeugen für die „Verarbeitung von Geschichte“ (Prof. Dr. Alexander von Plato, Hagen) sind, wie notwendig aber auch die „Einordnung der Erinnerung“ in die historischen Prozesse (Prof. Dr. Volker Hess, Berlin) ist. Hess berichtete von höchst widersprüchlichen Zeitzeugenaussagen. Die einen lobten etwa das hohe Gemeinschaftsgefühl in der Charité zu DDR-Zeiten, andere monierten die ständige Bespitzelung. Übereinstimmend wiederum bezeugten die Befragten, dass die Wendejahre ein traumatisches Ereignis darstellten.
Das Publikum bestätigte Hess’ Beobachtung. Die Meinung, die Stasivergangenheit ruhen zu lassen, wurde genauso beklatscht, wie die gegenteilige Forderung. Prof. Dr. Ingrid Reisinger erklärte, die Stasibespitzelung sei allgemein bekannt gewesen, man habe sie aber als nicht so bedeutsam erachtet. Es sei kein Druck ausgeübt worden, der Partei beizutreten, ausgenommen bei herausgehobenen Positionen.
Wer seine Erfahrungen zu dem Zeitzeugenprojekt beisteuern möchte, kann sich bei Rainer.Herrn@ charite.de oder Laura.Hottenrott@ gmx.de melden. Auch Fotos, Filme oder andere Dokumente werden gesucht. NJ
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