MEDIZIN: Diskussion
Die Mastozytose – Eine Erkrankung der hämopoetischen Stammzelle: Kriterien problematisch
Mastocytosis – A Disease of the Hematopoietic Stem Cell: Problematic Criteria
; ;


Aus internistischer Sicht scheint ein diagnostisches Vorgehen geeigneter, in dem die krankhaft veränderte Mastzelle mit ihrer pathologisch gesteigerten Mediatorfreisetzung den Kardinalpunkt für die Diagnosestellung einer systemischen Mastozytose darstellt. Dabei wird das Vorliegen eines Mastzellmediatorsyndroms standardisiert mit einem auch international (zum Beispiel durch die Association Francaise pour les Initiatives de Recherche sur le Mastocyte et les Mastocytoses) validierten Fragebogen erfasst (3).
Eine krankhafte Überproduktion und Freisetzung von Mastzellmediatoren kann bei Ausschluss von Erkrankungen, bei denen gesunde Mastzellen hochaktiv sein können, nur Ausdruck von pathologischen, unkontrolliert überaktiven Mastzellen sein, weshalb die Erkankung zutreffend als systemisches Mastzellüberaktivitätssyndrom bezeichnet wird und terminologisch eine systemische Mastozytose ist. Berücksichtigt man also die pathologisch erhöhte Mastzellaktivität (bei Ausschluss einer reaktiven Mastzellhyperplasie) als Diagnosekriterium, dann sind Mastozytosen keineswegs seltene Erkrankungen, sondern wahrscheinlich nur zu selten diagnostizierte Erkrankungen.
DOI: 10.3238/arztebl.2009.0173
Für die Forschungsgruppe Systemische Mastzellerkrankungen Bonn
Prof. Dr. Jürgen Homann
Evangelische Klniken Bonn
Betriebsstätte Waldkrankenhaus
CA der Inneren Medizin
Waldstraße 73
53177 Bonn
E-Mail: Juergen.Homann@ek-bonn.de
Dr. Ulrich Kolck
Evangelische Klniken Bonn
Betriebsstätte Waldkrankenhaus
CA der Inneren Medizin
Waldstraße 73
53177 Bonn
E-Mail: Ulrich.Kolck@ek-bonn.de
Dr. med. Gerhard J. Molderings
Institut für Humangenetik
Universitätsklinikum Bonn
Wilhelmstraße 31
53111 Bonn
E-Mail: molderings@uni-bonn.de
Kommentare
Die Kommentarfunktion steht zur Zeit nicht zur Verfügung.