

New Yorker Wissenschaftler untersuchten, ob Patienten erkennen, dass während einer Therapiesitzung eine bestimmte therapeutische Technik eingesetzt wird. Sie befragten 55 Patienten, die sich wegen verschiedener Erkrankungen einer ambulanten, psychodynamischen Kurzzeitpsychotherapie mit kognitiv-behavioralen Elementen unterzogen. Die Therapiesitzungen fanden ein- bis zweimal wöchentlich statt und wurden mit einer Videokamera aufgezeichnet. Es zeigte sich, dass die Mehrzahl der Patienten psychodynamische und kognitiv-behaviorale Techniken erkannte und benennen konnte. Die Patienten berichteten, dass sie aufgefordert wurden, Gefühle mitzuteilen und zu durchleben, auch wenn dies unangenehm war. Darüber hinaus erkannten sie kognitiv-behaviorale Techniken, etwa Coping- und Problemlösungsstrategien. Die Wissenschaftler stellten fest, dass es einen Zusammenhang gab zwischen dem Therapieerfolg und der Fähigkeit der Patienten, die Therapietechniken zu erkennen und zu bewerten. Sie berichten: „Je eher die Patienten die Techniken kannten und je positiver sie sie bewerteten, desto erfolgreicher war die Therapie.“ Das galt vor allem für das Erkennen kognitiv-behavioraler Techniken, die in psychodynamischen Therapien eher unüblich sind. Die Wissenschaftler plädieren dafür, Patienten über die Techniken von Anfang an zu informieren und eklektisch vorzugehen, das heißt wirksame Techniken schulübergreifend anzuwenden. ms
DeFife J, Hilsenroth M, Gold J: Patient ratings of psychodynamic psychotherapy session activities and their relation to outcome. Journal of Nervous and Mental Disease 2008; 196(7): 538–47.
Jared DeFife, Cambridge Health Alliance and Harvard Medical School, 1493 Cambridge Street, Cambridge, MA 02139,
E-Mail: jdefife@challicance.org
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