KULTUR
Art Karlsruhe: Stetige Steigerung der Qualität


Die Art Karlsruhe gibt es seit sechs Jahren, bei den letzten drei Messen ließ sich eine stetige Steigerung der Qualität konstatieren. Während anfänglich besonders auf den „Skulpturenplätzen“ eher kunsthandwerkliche Exponate störten, so überzeugten diesmal auch die Arbeiten so bekannter Bildhauer wie Gerhard Marcks, Karl Hartung, Fabrizio Plessi, Werner Stötzer und Franz Bernhard.
Zum einen sind es die großzügigen, hellen Hallen, die für immer mehr Galeristen interessant sind, zum anderen ist die Dichte der Großsammler, die im Einzugsgebiet der Messe wohnen, ein weiterer Pluspunkt. 40 200 Besucher, rund fünf Prozent mehr als im vergangenen Jahr wurden in diesem Jahr gezählt. Die zunehmende Akzeptanz dieser Messe ist auch der Redaktion der renommierten Kunstzeitschrift „monopol“ nicht entgangen. Erstmalig war sie mit einer Lounge und der Extrabroschüre „monopol kompakt“ auf der Art Karlsruhe vertreten. Zu den Highlights der Kunstmesse zählte die Broschüre darin neben Ernst Ludwig Kirchners Spätwerk „Szene aus dem Sommernachtstraum“ (2,5 Millionen Euro bei Henze und Ketterer, Bern/Schweiz) das in labiler Schräglage balancierende Kreuzobjekt von Eckart Hahn (Galerie Rothamel, Frankfurt am Main, 9 000 Euro). Dieses Objekt mit seiner gelungenen Verschmelzung von christlichem Symbol und Handystyling hat alle Qualitäten, zu einer Ikone des Kommunikationszeitalters zu werden. Und nebenbei deklassiert Eckart Hahn die Objekte von Jeff Koons, die keinerlei Transformation aufwiesen, als das, was sie schon immer gewesen seien, nämlich monumentaler Kitsch.
Impressionen von
der Art Karlsruhe –
rechts eine Messebesucherin
vor
einem Werk von
Gabi Streile.
Fotos: Art Karlsruhe
Eine Bereicherung der diesjährigen Messe war die Sonderschau „Art From Berlin“ mit vielversprechenden jungen Künstlern, darunter Philipp Hennevogl mit großformatigen Linolschnitten, die gekonnt zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit changieren. Hennevogl wird von der Berliner Galerie Hunchentoot vertreten, die von dem Psychiater Dr. med. Hannes Uhlemann geleitet wird. Alles in allem hat die nächste Art Karlsruhe, die vom 4. bis 7. März 2010 stattfinden wird, beste Voraussetzungen. Es wäre allerdings zu wünschen, dass bis dahin die Finanzkrise, die auch diese Messe nicht ganz verschont hat, beigelegt sein wird.
Dr. med. Helmut Jaeschke
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