MEDIEN
HTA-Bericht: Verfahren zur Darmkrebsvorsorge im Vergleich


Endoskopie zur
Darmkrebsfrüherkennung.
Der
HTA-Bericht ist in
der DAHTA-Datenbank
beim DIMDI
kostenfrei als Volltext
abrufbar
(www.dimdi.de). Foto: dpa
Der HTA-Bericht untersucht, wie wirksam und wirtschaftlich die konventionelle Koloskopie und die CTC sind. Die herkömmliche endoskopische Untersuchung des Dickdarms gilt als Goldstandard in der Darmkrebsdiagnostik. Sie wird im Rahmen der Krebsfrüherkennung von den Krankenkassen erstattet. Über die Diagnose hinaus ermöglicht sie auch therapeutische Maßnahmen (Polypenentfernung). Die rein diagnostische CTC ist ein computergestütztes, röntgendiagnostisches Verfahren, dessen Kosten die Kassen derzeit nicht übernehmen. Da sie nicht invasiv verläuft, könnte sie die Akzeptanz eines Darmkrebsscreenings in der Bevölkerung erhöhen. Auch das Komplikationsrisiko durch Perforation ist geringer als bei einer herkömmlichen Koloskopie. Nebenwirkungen durch die beim endoskopischen Verfahren immer häufiger durchgeführte Sedierung entfallen. Allerdings ist bei der CTC die Strahlenbelastung zu berücksichtigen.
Zur Wirksamkeit der CTC als Diagnose- und Screeningtool fanden die Autoren teils vielversprechende Ergebnisse. Allerdings stammen diese häufig aus Studien mit limitierter Aussagekraft. Bestenfalls erreichte das computergestützte Verfahren annähernd gleich hohe Sensitivitätswerte wie die herkömmliche Koloskopie. Insgesamt variierten die Ergebnisse zur Effektivität jedoch stark. Die CTC könne deshalb hinsichtlich ihrer Erkennungsgüte nicht als gleichwertige Alternative zum konventionellen Verfahren gesehen werden.
Wirtschaftliche Vergleiche der beiden Verfahren liegen nur für die Screeningsituation vor. Ausländische Modellrechnungen bezeichnen das CTC-Screening verglichen zur Option „kein Screening“ zwar als kosteneffektiv. In den meisten modellierten Szenarien führt das Koloskopie-Screening jedoch zu größeren Gesundheitseffekten bei gleichzeitig geringeren Kosten. Allerdings seien diese Ergebnisse nicht direkt auf Deutschland übertragbar, so die Autoren. Zudem sollten auch aus ethischen Gesichtspunkten Patientenpräferenzen hinsichtlich der Untersuchungen eine Rolle spielen. EB
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