PARACELSUS-MEDAILLE
Paracelsus-Medaille 2009: Vorbildliche ärztliche Haltung gewürdigt


Vorder- und
Rückseite der
Paracelsus-Medaille
Der Arztberuf ist ein besonderer Beruf, denn er befasst sich mit einem für den Menschen existenziellen Gut – der Gesundheit. Dieser Ansicht war auch der Arzt und Gelehrte Philippus Aureolus Theophrastus Bombastus von Hohenheim, genannt Paracelsus (1493–1541). Für ihn stand fest: Dem ärztlichen Handeln liegt eine besondere Motivation zugrunde. „Der höchste Grund ist die Liebe.“ So wird er auf der nach ihm benannten Paracelsus-Medaille zitiert.
Diese höchste Auszeichnung der deutschen Ärzteschaft wurde erstmalig auf dem 56. Deutschen Ärztetag 1952 in Berlin vergeben. Damals erhielt unter anderem der prominente Arzt und Friedensnobelpreisträger Albert Schweitzer die Ehrung. Seitdem ist die Verleihung der Paracelsus-Medaille ein fester Bestandteil der Deutschen Ärztetage geworden. Mit der Auszeichnung würdigt die Bundesärztekammer Ärztinnen und Ärzte, die sich besondere Verdienste um das Gesundheitswesen, die Patientenversorgung, die ärztliche Selbstverwaltung sowie das Gemeinwohl erworben haben.
Auf der Paracelsus-Medaille ist das Profil des Namensgebers abgebildet. Dass die höchste Auszeichnung der deutschen Ärzteschaft ausgerechnet nach Paracelsus benannt wurde, ist kein Zufall. Denn er war ein herausragender Gelehrter. Sein Wirken gilt als umfassend, er hat viele Aufzeichnungen über astrologische, philosophische und theologische Themen hinterlassen. Seine eigentliche Bedeutung liegt aber auf dem Gebiet der Medizin. Paracelus vertrat eine neue Sichtweise der ärztlichen Heilkunde: weg vom Allgemeinen, von der Idee und von der Büchergelehrtheit hin zum Konkreten, zum Patienten. Er vertraute auf den Tatsachenbefund, nicht auf abstrakte Lehren von Autoritäten.
Mit seinen Ansichten steht er für den Wendepunkt zwischen mittelalterlicher und neuzeitlicher Medizin. Paracelus war zu Lebzeiten ein sehr umstrittener Gelehrter. Er scheute sich nicht, die vorherrschende Lehrmeinung infrage zu stellen – wie etwa die Viersäftelehre. Er war einer der Ersten, die Vorlesungen in deutscher Sprache hielten, und wird deshalb auch als „Luther der Medizin“ bezeichnet.
Heute wird die nach Paracelsus benannte Medaille in der Regel einmal im Jahr an Ärztinnen und Ärzte verliehen, die sich durch eine vorbildliche Haltung, eine erfolgreiche berufsständische Arbeit oder hervorragende wissenschaftliche Leistungen besondere Verdienste um das Ansehen des Arztberufs erworben haben. Beim 112. Deutschen Ärztetag in Mainz zeichnete Prof. Dr. med. Jörg-Dietrich Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages, vier verdiente Ärzte mit der Paracelsus-Medaille aus (siehe Kasten). Auf den folgenden Seiten befinden sich Porträts der diesjährigen Träger der Ehrung. Es handelt sich um Kurzfassungen der Laudationes, die anlässlich der Verleihung erstellt worden sind.
Dr. med. Birgit Hibbeler
Prof. Dr. med. Rolf Bialas (80), Facharzt für Innere Medizin, langjähriger Präsident der Ärztekammer Hamburg, ehemaliges Mitglied des Hamburger Senats. Sein besonderes Anliegen: die Alterssicherung der Ärzte und die berufsständischen Versorgungswerke.
Die ausführlichen Laudationes finden Sie im Internet unter: www.aerzteblatt.de/paracelsus-medaille
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