KULTUR
Kulturkalender: Der Dialog von Bild und Skulptur


Foto: Paolo Pellion/Museum Kurhaus Kleve
BERLIN
23. Mai bis 9. August:
Imi Knoebel
Gleich zwei renommierte Ausstellungsorte in Berlin laden zur Beschäftigung mit dem Beuys-Schüler ein. Die Neue Nationalgalerie öffnete ihre Obere Halle für drei zentrale architektonisch angelegte Werke des Bildhauers und Malers Imi Knoebel. Parallel präsentiert die Deutsche Bank im Guggenheim sein vielschichtiges Œuvre: „Ich nicht“ (23. 5. bis 26. 6.) zeigt Arbeiten von 2005 bis 2009; „Enduros“ (4. 7. bis 2. 8.) Werke von 1968 bis 2005. Mit seinen Grundfragen nach Form und Farbe ist der Düsseldorfer auch heute wegweisend für eine jüngere Künstlergeneration und die Abstraktion der 1960er- und 70er-Jahre.
Deutsche Guggenheim, Unter den Linden 13/15, tgl. 10–20, Do. 10–22 Uhr; Neue Nationalgalerie, Potsdamer Straße 50, Di./Mi./Fr. 10–18, Do. 10–22, Sa./So. 11–18 Uhr
DUISBURG
Bis 9. August:
Henry Moore – Wie die Natur
Einem besonderen Umstand verdankt das Lehmbruck-Museum seine riesige Grafiksammlung von Henry Moore (1898–1986). Während seines Besuchs 1965 sagte der Bildhauer und Zeichner aus Begeisterung über dieses Museum moderner Skulptur dem Haus einen Abzug jeder künftig entstehenden Grafik zu. 500 Druckgrafiken kamen so zusammen. Moore formulierte schon 1934, dass seine Arbeiten nicht die Natur abbilden, sondern in einem schöpferisch-kreativen Prozess „wie die Natur“ entstehen sollten.
Lehmbruck-Museum, Friedrich-Wilhelm-Straße 40, Di.–Sa. 11–17, So. 10–18 Uhr
FRANKFURT/M.
Bis 30. August:
The Yellow and the Green
Seine umfangreiche Sammlung von den 1960er-Jahren bis heute will das Museum für Moderne Kunst in Frankfurt/M. in Themenausstellungen einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen. Die erste Präsentation konzentriert sich auf die großen Werke der Pop-Art und des Minimalismus aus der ehemaligen Sammlung Ströher, die zu aktuellen Werken und Neuankäufen in Dialog gesetzt werden. Ein Höhepunkt ist der Lichtraum von James Turrell.
Museum für Moderne Kunst, Domstraße 10, Di. + Do.–So. 10–18, Mi. 10–20 Uhr
KLEVE
24. Mai bis 20. September:
Ettore Spalletti
Ettore Spallettis Œuvre (im Bild: „Anfora, bacile, vasi“, 1982) lässt sich ebenso der Malerei wie der Plastik zuordnen. Der italienische Künstler, der 1940 bei Pescara geboren wurde und dort bis heute lebt, hat ein umfangreiches Werk geschaffen, das in viel beachteten Einzelausstellungen unter anderem in Rom, Neapel, Madrid, Paris, Leeds und New York zu sehen war. Mehrfach nahm er an der Biennale in Venedig und der Documenta teil. Seine erste deutsche museale Einzelausstellung seit mehr als 25 Jahren dokumentiert die starke Präsenz seiner minimalistischen Arbeiten. Mit wenigen Farben und geometrischen Formen gelingt es ihm, eine schier unendliche Vielfalt künstlerischer Ausdrucksmöglichkeiten zu schaffen.
Museum Kurhaus Kleve, Tiergartenstraße 41, Di.–So. 11–17 Uhr
Nürnberg/Berlin
28. Mai bis 6. September/Ab 3. Oktober
Kunst und Kalter Krieg
Eigentlich war sie längst fällig: die Ausstellung, die unter dem Titel „Kunst und Kalter Krieg – Deutsche Positionen 1945–1989“ deutsche Kunst aus Ost- und Westdeutschland gegenüberstellt. Die 320 Gemälde, Skulpturen, Grafiken, Fotoarbeiten und Videoinstallationen von 120 Künstlern wurden zuerst in Los Angeles gezeigt und sind nun zunächst in Nürnberg zu Gast. Werke unter anderem von Joseph Beuys, Bernhard Heisig, Jörg Immendorff, Anselm Kiefer, Via Lewandowsky, Wolfgang Mattheuer, A. R. Penck, Gerhard Richter, Willi Sitte, Werner Tübke und Wolf Vostell führen die Auseinandersetzung um unterschiedliche Menschenbilder und ideologische Konzepte in der Bundesrepublik und der DDR vor Augen.
Germanisches Nationalmuseum, Kartäusergasse 1, Di. –So. 10–18, Mi. 10–21 Uhr; Deutsches Historisches Museum, Unter den Linden 2, tgl. 10–18 Uhr
Sabine Schuchart
oto:Weserburg
Der besondere Tipp
Die Olbricht Collection
Eine aus Naturpräparaten, Kristallen und anatomischen Modellen bestehende „Kunst- und Wunderkammer“ (Bild unten) in einer renommierten Sammlung für Gegenwartskunst ist eher ungewöhnlich. Dem Essener Arzt und Naturwissenschaftler Prof. Dr. Dr. Thomas Olbricht ist die inhaltliche Verbindung gelungen. Olbricht sammelt jenseits des Mainstreams und richtet den Fokus auf junge Kunst und die Themen Körper, Tod, Religion und Sexualität. „Go for it!“ zeigt mit mehr als 100 Arbeiten einen Ausschnitt aus dem großen privaten Kunstschatz.
Foto: Joachim Fliegner
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