BRIEFE
Malaria: Erfahrungen in Afrika


Um Rom legte man die Sümpfe trocken und reduzierte die Transmission – ausgerottet aber hat man die Malaria durch konsequente Behandlung . . . 1944, wenn ich mich nicht irre, gab es den letzten autochthonen Malariafall Deutschlands, in Wilhelmshaven. Auch hier konsequent behandelt, verschwand die Malaria. Niemand schläft unter Moskitonetzen in Rom oder in Wilhelmshaven. Eine Strategie, die sich gegen einen Nebenschauplatz richtet, kann nicht siegen. Nicht die Mücken sind der „Bösewicht“, sondern der malariakranke Mensch. Die Mücke transportiert nur, was der Kranke ihr anbietet. Eine Malaria-Prävalenz ist bekanntermaßen ein Indikator für ein schlecht funktionierendes Gesundheitssystem; stärkt man dieses, verschwindet jene von alleine, mit oder ohne Moskitonetze. Behandeln, nicht sprühen oder zelten, und die Letzteren nur initial und aus der Not heraus. Die Gesundheitssysteme stärken, darauf kommt es an, alles andere ist nahe bei palliativer Augenwischerei, ist „managing the problem, not solving“.
Dr. med. Wolfgang Hippke, Westendstraße 250, 80686 München
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