PERSONALIEN
Horst Seehofer: Stehauf-Riese wird 60


Horst Seehofer
Foto: CSU
Ein solcher Bruch wäre ihm durchaus zuzutrauen gewesen. In der Vergangenheit hat sich Seehofer öfter mit einer vermeintlichen politischen Harakiriaktion ins Abseits befördert, nur um kurz darauf größer und mächtiger als zuvor wieder aufzuerstehen. Der bayerische Rundfunk nannte den streitbaren Ingolstädter kürzlich einen „Stehauf-Riesen mit Lausbubenlächeln“.
Manche sehen in ihm einen Populisten, er selbst bezeichnet sich als bürgernah. Fest steht, Seehofer hat stets die Stimmung auf der Straße im Blick. So war es, als er vor vier Jahren gegen die Kopfpauschale der CDU kämpfte, und so ist es auch aktuell gewesen, im Streit mit der Unionsschwester über Steuersenkungen, den Gesundheitsfonds und die Honorarreform der Ärzte.
Mitunter wischt er auch fachliche Bedenken beiseite. Als seine Partei dem Hausärzteverband im letzten Jahr aus wahltaktischen Gründen ein Monopol für Hausarztverträge zuschusterte, dürfte dem ehemaligen Bundesgesundheitsminister klar gewesen sein, dass dies ordnungspolitisch unsinnig ist. Seehofer verteidigte die Regelung trotzdem – und setzte dabei sein Lausbubenlächeln auf. Samir Rabbata
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