KULTUR
Heinrich Hoffmann: „Lustige Geschichten und drollige Bilder“


Foto: dpa
Am 13. Juni 1809 wird Heinrich Hoffmann in Frankfurt/Main geboren. Der Vater ist Beamter. Weil er seinen eigenen Beruf nicht schätzt, legt er dem Sohn den Arztberuf ans Herz. 1829 beginnt Hoffmann mit dem Medizinstudium. „Durch eine ängstliche Betrachtung“ nimmt er davon Abstand, Chirurg zu werden: „Ich las irgendwo, dass Chirurgen öfters an Herzleiden stürben.“ Erste Erfahrungen sammelt er an der Frankfurter Armenklinik und in seiner eigenen Praxis. Als er den „Struwwelpeter“ erfindet, steht er kurz davor, die Leitung der Dr. Senckenbergischen Anatomie zu übernehmen.
Hans Guck-indie-
Luft: eine
der Geschichten,
die Hoffmann in
einer späteren
Auflage des
„Struwwelpeter“
ergänzte
Foto: picture-alliance/akg-images
1851 übernimmt Hoffmann die Leitung der Frankfurter „Irrenanstalt“. Hier wirkt sich vor allem Platzmangel negativ auf die Behandlung aus: Tobsüchtige sind in zu kleinen Zellen untergebracht, arbeitstherapeutische Maßnahmen scheitern daran, dass Acker- und Gartenbauflächen fehlen. 1859 beginnt man mit dem Bau einer neuen Anstalt außerhalb der Stadt, 1864 beziehen die Kranken die Gebäude. Noch im selben Jahr eröffnet die Anstalt eine Kinderstation. „Damit war die Hauptarbeit meines Lebens beendet, und für mich begann eine lange Reihe ruhiger Jahre voll gleichmäßiger innerer Arbeitstätigkeit“, schreibt Hoffmann. In seinen „Beobachtungen und Erfahrungen über Seelenstörung und Epilepsie“ (1859) sieht er Seelenstörungen und Geisteskrankheiten als körperlich bedingt an. 1894 stirbt Hoffmann in Frankfurt.
Christof Goddemeier
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