BRIEFE
Opiatabhängige: Mit einem Bein im Gefängnis


Vor dem oben geschilderten Hintergrund haben einige Substitutionsärzte in Niedersachsen die Beteiligten – Krankenkassen, Drogenbeauftragte, Apotheker, KV und Staatsanwaltschaft – zu einem Runden Tisch eingeladen . . . Aber diese sehen – mit Ausnahme der Apotheker – keinen Gesprächsbedarf! Offenbar muss erst der offene Notstand ausbrechen mit stark steigender Beschaffungskriminalität und Zunahme der Drogentoten . . .
Daraus resultiert:
– Um die Substitution in der Fläche zu retten, muss den Krankenkassen und der Justiz dringend vermittelt werden, welcher gesellschaftliche Nutzen aus der Substitutionsbehandlung resultiert.
– Die Qualitätskontrolle muss, wie in dem Artikel erwähnt, durch fachkundigen ärztlichen Sachverstand gewährleistet werden.
– Der ärztlichen Behandlung muss ein juristisch abgesicherter Freiraum eingeräumt werden nach den gleichen Kriterien wie die übrige medizinische Behandlung.
– Es müssen ausreichende finanzielle Mittel bereitgestellt werden.
– Die Fachverbände müssen klar- machen, dass durch den Einsatz von Substitutionsmedikamenten weder Patienten noch Öffentlichkeit mehr gefährdet werden als durch „normale“ Medikamente, sodass der Umgang mit Substitutionsmitteln liberalisiert werden kann.
Reinhard Lehmann, Johanniswall 11, 27283 Verden
Kommentare
Die Kommentarfunktion steht zur Zeit nicht zur Verfügung.