BRIEFE
Honorarreform: Handlungsbedarf auf dem Land


Wie man daraus eine Steigerung für die hausärztliche Versorgungsebene von zehn Prozent und für die fachärztliche von neun Prozent errechnet, ist für mich nicht nachvollziehbar.
Handlungsbedarf angesichts der zunehmenden Verwaisung von Allgemeinarztsitzen im ländlichen Bereich, in dem nur geringe Zusatzeinnahmen durch Privatpatienten und IGeL-Leistungen realisierbar sind, sieht die KBV hier offensichtlich nicht. Wo bleibt da die Umsetzung des Sicherstellungsauftrags?
Einer unserer Lehrbeauftragten verlässt nun mit seiner Ehefrau die gemeinsame Hausarztpraxis im hessischen Hinterland, um dem deutschen System zu entfliehen und in Norwegen zu arbeiten. Praxisnachfolger sind nicht in Sicht. In Hessen werden die Hausärzte auch nur eine Honorarsteigerung von 5,7 Prozent haben gegenüber einem Anstieg der Gesamtvergütung von 8,3 Prozent.
Prof. Dr. med. Erika Baum, Dresdener Straße 34, 35444 Biebertal
Kommentare
Die Kommentarfunktion steht zur Zeit nicht zur Verfügung.