AKTUELL: Akut
Aortokoronare Bypassoperation überlegen


Zwar liegen die Untersuchungsergebnisse zwei Jahre nach der Therapie für alle Patienten im Hinblick auf Todesfälle noch eng zusammen, doch bei der Behandlung der Hauptstammstenose und einem Dreigefäßverschluss liegt die Todeshäufigkeit nach einer Stentimplantation etwa dreimal höher als nach einer Bypassoperation. „Daneben erfolgten nach Stentimplantationen mit 17,3 Prozent mehr als doppelt so oft erneute Eingriffe als im selben Zeitraum nach einer Bypassoperation mit einer Rate von 8,6 Prozent“, kommentierte Studienleiter Prof. Dr. med. Friedrich-Wilhelm Mohr (Herzzentrum Leipzig) die Ergebnisse. Schließlich lag die Rate der Myokardinfarkte nach einer PCI mit 5,9 Prozent deutlich höher als die nach einer ACB mit 3,3 Prozent.
Ergebnisse bestätigen „Nationale Versorgungsleitlinie chronische KHK“
Diese Ergebnisse, die auf der Jahrestagung der European Society of Cardiology in Barcelona vorgestellt wurden, entsprechen den Resultaten eines bereits vor einigen Jahren in New York begonnenen Registers zu der Thematik. „Die aktuellen Ergebnisse der Syntax-Studie bekräftigen eindrucksvoll die Studienauswertung nach dem ersten Jahr und bestätigen erneut die gemeinsam von Kardiologen und Herzchirurgen bereits im Juni 2006 veröffentlichte ,Nationale Versorgungsleitlinie chronische KHK‘ zur optimalen Behandlung von Patienten mit koronarer Herzerkrankung“, urteilt Prof. Dr. med. Friedhelm Beyersdorf (Universität Freiburg), Präsident der Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie (DGTHG). Besonders bei komplexen Fällen sei die Bypassoperation der Katheterintervention – sogar mit beschichteten Stents – eindeutig überlegen. Von 365 000 Patienten, bei denen jährlich eine koronare Herzerkrankung diagnostiziert wird, erhalten 80 Prozent einen oder mehrere Stents, nur 20 Prozent erhalten einen aortokoronaren Bypass. In vielen Fällen ist nach Meinung der DGTHG die Stentimplanta-tion nicht die richtige Wahl. EB
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