MEDIEN
Medizinforschung im Web: Virtueller Nierenatlas für Forscher und Ärzte


Darstellung eines Gens in der Harnleiterknospe, einer wichtigen Struktur in der Niere. Grafik: Jamie Davies/Copyright: University of Edinburgh and MDC
In Europa gibt es etwa 4,5 Millionen Nierenkranke. Betroffen sind vor allem ältere Menschen, deren Erkrankung häufig die Folge von Bluthochdruck und Diabetes ist, aber auch Kinder, die vielfach bereits mit einer Nierenschädigung zur Welt kommen. Chronische Nierenerkrankungen sind eine der häufigsten Todesursachen in der westlichen Welt. Etwa 20 Prozent der Patienten sterben daran.
Der Atlas beinhaltet vor allem Gene, die bei Nierenerkrankungen eine entscheidende Rolle spielen, sowie Daten, beispielsweise zur Anatomie. Er richtet sich sowohl an Grundlagenforscher als auch an Kliniker und enthält außerdem Informationen für die breite Bevölkerung.
Der virtuelle Atlas baut auf verschiedenen Genomprojekten auf. Beteiligt daran waren Pathologen, Entwicklungs- und Molekularbiologen sowie Genetiker aus 14 Forschungsgruppen von außeruniversitären Einrichtungen, Universitäten und sechs Universitätskliniken. Der Nierenatlas wird nach Ansicht von Experten auch große Bedeutung für die Erforschung von Stoffwechselstörungen haben, die zu Nierenschäden führen, wie etwa Diabetes.
Der Nierenatlas wird durch das Projekt EUNEFRON weitergeführt, das sich speziell mit Nierenerkrankungen im Kindesalter befasst. Projektmanager ist, wie bei dem Nierenatlas, Dr. Iwan Meij vom MDC. EB
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