MEDIEN
HTA-Bericht: Medikationsfehler elektronisch vermeiden


Mittels CPOE-Systemen (Computerized Physician Order Entry) geben Ärzte Arzneimittelverordnungen in Klinik oder Praxis elektronisch ein. Die Systeme ermöglichen es, Medikamente zu suchen und auszuwählen sowie direkt auf Patientendaten wie Alter, Gewicht oder Nierenfunktion zuzugreifen. Integrierte Entscheidungshilfen (CDS; Clinical decision support) beinhalten unter anderem Warnungen, Richtlinien, diagnostische Unterstützung und Berichte zu Patientendaten. Sie können Dosis und Verabreichungshäufigkeit eines Medikaments bezüglich Organfunktionen und Laborwerten eines Patienten überprüfen, auf notwendige Dosierungsänderungen hinweisen und automatisiert vor Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, Allergien und Gegenanzeigen warnen.
Sämtliche im Bericht eingeschlossenen Studien berichten von einer geringeren Zahl an Medikationsfehlern unter CPOE-/CDS-Systemen. Geringfügige Verordnungsfehler (etwa durch fehlende Angaben) verhinderten sie fast völlig. Inwieweit die UAE-Rate oder die Mortalität durch die Systeme beziehungsweise eine gesunkene Zahl an Verordnungsfehlern beeinflusst wird, ist für die Autoren auf der vorliegenden Datenbasis nicht zu beurteilen.
Damit CPOE-/CDS-Systeme erfolgreich arbeiten, sind sie sorgfältig zu planen und an die Bedürfnisse der Institution anzupassen, schließen die Autoren. Sie müssten fortlaufend überwacht und aktualisiert werden. Die Autoren fordern weitere Studien, die die Benutzerfreundlichkeit, soziale und technische Aspekte einschließen und den Einfluss eines CPOE-/CDS-Systems auf die UAE-Rate und Mortalität untersuchen sowie Kosteneffekte berücksichtigen.
Der HTA-Bericht „Computerized Physician Order Entry“ ist in der DAHTA-Datenbank beim DIMDI kostenfrei abrufbar. EB
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