TECHNIK
Compamed 2009, 18. bis 21. November 2009: Basis für funktionierende Medizintechnik


Häufig wird der Einsatz eines geeigneten Werkstoffs für Stents, Nadeln und Co. nur durch die maßgeschneiderte Modifizierung seiner Oberflächen möglich. Auch erfordern in vielen Fällen innovative Technologien und Therapien neue passgenaue Materialien.
Bei den Werkstoffen spannt sich der Bogen von der Keramik über Faserverbundwerkstoffe bis hin zu Kunststoffen. Keramische Implantate können zum Beispiel im Bereich der Knochenimplantate oder in der Dentaltechnik eingesetzt werden. Als Ersatzmaterial für knöcherne Strukturen des Schädels dient etwa eine spezielle Glaskeramik. Bei Hüftimplantaten wird dagegen das Metall Titan verwendet. In den neu entwickelten Endoprothesen bestehen die Kunstgelenke aus mehreren Komponenten, damit Orthopäden dies bei der Operation individuell dem Patienten anpassen können. Für Exoprothesen etwa werden häufiger Carbonfaserwerkstoffe verwendet. Auch hier müssen unterschiedliche Materialien große Anforderungen an das Zusammenwirken erfüllen. So werden zum Beispiel bei Beinprothesen Faserverbundwerkstoffe, Metallverbindungen, Kunststoffe und Textilien kombiniert so eingesetzt, dass sie, individuell angepasst, den natürlichen Bewegungsablauf beim Patienten unterstützen.
500 Aussteller
aus 30 Nationen
präsentieren ihr
Spektrum an neuen
Komponenten,
Vorprodukten und
Dienstleistungen.
Foto: Medica
Darüber hinaus kommen für Beschichtungen Polymere zunehmend häufiger zum Einsatz. Ein Beispiel ist Parylene, ein biokompatibles Polymer, das eine Feuchte-, Chemikalien- und Strombarriere für viele Medizintechnikapplikationen wie Koronarstents, Katheter, Herzschrittmacher oder Nadeln bietet.
Bei der Compamed 2009 stellen die Zulieferer für medizintechnische Geräte in Düsseldorf ihre Neuerungen vor. So präsentiert das Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und angewandte Materialforschung Produkte mit mikrostrukturierter Titanoberfläche und gleichzeitiger Submikrostruktur für das verbesserte Einwachsen von Implantaten in den Körper. Ärzte können sich über Neuentwicklungen der Industrie auf dem Gemeinschaftstand des Fachverbands für Mikrotechnik (IVAM) informieren. Hier und auf dessen Forum „Hightech for Medical Devices“ werden Innovationen von Kunststoff- und Keramikkomponenten, Oberflächen- und Materialanalyse bis hin zu Sensortechnik und Implantaten gezeigt. Weitere Themen sind „Nanomed“, neue Materialien, Mikrotechnik und „Qualitätssicherung medizinischer Produkte mit moderner Mess- und Prüftechnik“. Auch für erweiterte bildgebende Verfahren schaffen die Firmen die Voraussetzungen mit nano- und mikrotechnologischen Entwicklungen bei Strahlenquellen, Detektoren, Sensoren und Optiken.
Susanne Imhoff-Hasse
Kommentare
Die Kommentarfunktion steht zur Zeit nicht zur Verfügung.