

Auch die Todesfälle durch Alkoholmissbrauch nehmen in wirtschaftlichen Krisenzeiten erheblich zu. Um einen rapiden Anstieg an Todesfällen zu vermeiden, sollten Regierungen nach Meinung der Wissenschaftler mit allen Mitteln einen Arbeitsplatzabbau verhindern oder für eine schnelle Wiederbeschäftigung sorgen. In Großbritannien werden zurzeit etwa 107 Euro pro Person und Jahr in Arbeitsmarktprogramme investiert; das ist offenbar zu wenig, denn nach Meinung der Wissenschaftler gehen mindestens 25 bis 290 Suiziden pro Jahr auf das Konto der Wirtschaftskrise. Sie empfehlen Regierungen daher, mindestens 135 Euro pro Arbeitnehmer zu investieren – eine relativ geringe Summe, wenn man den volkswirtschaftlichen Schaden durch Suizide, Todesfälle und Morde bedenkt. Allerdings sind die Länder im Vorteil, die sich Arbeitsmarkt- und Wirtschaftsförderprogramme leisten können. Ärmeren Ländern ist es kaum möglich, etwas gegen die sprunghaft ansteigenden Todesfälle in Krisenzeiten auszurichten. ms
Stuckler D et al: The public health effect of economic crises and alternative policy responses in Europe. The Lancet 2009; 374(9686): 315–23 David Stuckler, Dep. of Sociology, Oxford University, Meadow Flat, Christ Church, Oxford OX1 1DP (GB), E-Mail: David.stuckler@chch.ox.ac.uk
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