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Wie schützt man Neugeborene und Säuglinge unter sechs Monaten?
Für diese Altersgruppe empfehlen Virologen, das familiäre Umfeld zu impfen. Enge Familienmitglieder sollten sich immunisieren lassen, um zu vermeiden, dass sie A/H1N1 einschleppen (Kokon-Strategie).
STIKO-Empfehlungen und Gebrauchsinformation von Pandemrix® enthalten unterschiedliche Angaben zur Impffrequenz (und damit Gesamtdosis). Was ist bindend?
Impft ein Arzt gemäß der aktuellen STIKO-Empfehlung zur H1N1-Impfung Erwachsene mit einer einzigen Impfdosis, steht dies nicht im Gegensatz zur aktuellen Fachinformation von Pandemrix. Diese besagt zwar, dass eine zweite Dosis 3 Wochen nach der ersten Impfung gegeben werden sollte. Die Fachinformation beinhaltet aber auch den Hinweis, dass die Zwischenergebnisse der H1N1-Studien darauf hindeuteten, dass eine Dosis ausreichend sein könnte. Da die zweite Impfdosis frühestens nach 3 Wochen, aber auch noch bis zu 6 Monaten danach gegeben werden kann, sollte der Arzt also zunächst eine Dosis verabreichen und dann abwarten, bis die Endergebnisse der H1N1-Studien vorliegen. Sollte sich herausstellen, dass eine zweite Dosis erforderlich ist, kann der Arzt seine Impflinge anschreiben und zu einer zweiten Dosis einladen.
Empfehlung von PEI und RKI zur Frage der Anzahl der Teildosen: www.aerzteblatt.de/092299
Weshalb hat man unterschiedliche Angaben publiziert? Die abgestufte Empfehlung sei zustande gekommen, „weil wir eine Mangelsituation vorausgesehen haben, was für einige Regionen jetzt auch zutrifft“, so Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Friedrich Hofmann, Präsident der STIKO, zum Deutschen Ärzteblatt. „Die unterschiedlichen Angaben zur Impffrequenz sollten uns dabei helfen, einen Überblick zu bekommen, was wegen der föderalen Struktur der Bundesrepublik schwierig ist.“ Es bestehe überhaupt kein Zweifel an der Gültigkeit der STIKO-Empfehlung, sagte Hofmann.
Epidemiologische Untersuchung zum Auftreten des Guillain-Barré-Syndroms nach Influenzaimpfung. Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) führt eine Studie zur Häufigkeit des Guillain-Barré-Syndroms (GBS) in Deutschland durch, um eine mögliche Assoziation zwischen der A/H1N1v-Impfung (2009) beziehungsweise der saisonalen Grippeimpfung und dem GBS/ Miller-Fisher-Syndrom aufzudecken. Der Grund dafür ist das gehäufte Auftreten der Lähmung nach Influenzaimpfungen in den 1970er-Jahren in den USA. Das Paul-Ehrlich-Institut bittet alle (akut-)neurologischen und pädiatrischen Kliniken in Deutschland um aktive Unterstützung. Die Studie wurde am 1. November gestartet und endet am 30. September 2010.
Laut Packungsbeilage tritt das GBS bei weniger als einem von 10 000 Pandemrix-Geimpften auf. zyl
Kontakt bei weiteren Fragen:
Paul-Ehrlich-Institut, Abteilung Arzneimittelsicherheit, Telefon: 0 61 03/77 10 11
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