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Gentechnologie: Kein Buch mit sieben Siegeln


Die Gentechnologie ist für viele Menschen ein
faszinierendes und zugleich beunruhigendes Themengebiet.
Foto: picture-alliance/medicalpicture
faszinierendes und zugleich beunruhigendes Themengebiet.
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Neu ist im Vergleich zum ersten Gentechnologiebericht, der vor vier Jahren erschien, ein Kapitel zur Stammzellforschung. „Die Entwicklung auf diesem Gebiet verläuft rasant“, erläuterte Prof. Dr. Ferdinand Hucho, stellvertretender Sprecher der Arbeitsgruppe. Insbesondere die Forschung an induzierten pluripotenten Stammzellen (iPS) entwickele sich zunehmend zu einer Schlüsseltechnologie der Biomedizin. Die Akademie sieht in deren Potenzial für die Krankheitsursachen- und Wirkstoffforschung und empfiehlt der Politik eine stärkere Förderung der Grundlagenforschung. Noch befinde sich der Einsatz der iPS-Zellen im Stadium der Tierversuche, betonte Hucho. Eine Anwendung in der Humanmedizin sei erst in etwa zehn Jahren zu erwarten.
Eine zentrale Bedeutung in der Humanmedizin kommt bereits jetzt der molekulargenetischen Diagnostik zu. „Die Weiterentwicklung der Chiptechnologien und die sinkenden Kosten der DNA-Sequenzierung haben weitreichende Konsequenzen für die Genomforschung und für die molekulare Diagnostik“, erklärte Prof. Dr. med. Karl Sperling, Berlin. Nötig seien der weitere Aufbau und die gesetzliche Regelung von Biobanken sowie die Implementierung der molekulargenetischen Diagnostik in die medizinischen Curricula.
Ferner betrachtet der Gentechnologiebericht die gentherapeutische Forschung, innerhalb derer neue Technologien für gezielte Genreparaturen in näherer Zukunft klinische Reife erlangen könnten. ER
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