THEMEN DER ZEIT
Repräsentativerhebung 2009: Gedämpfte Freude im Osten


Auffällig ist für das Team um Brähler, das die Repräsentativerhebung seit 16 Jahren jährlich vornimmt, dass die Prognosen zum vollständigen Zusammenwachsen Deutschlands mit den Jahren eher pessimistischer werden. „Durchschnittlich 20 weitere Jahre veranschlagen die Deutschen derzeit dafür“, berichtet Stöbel-Richter. Dabei gebe es vor allem im Westen einen großen Teil der Befragten (40 Prozent), für die das Zusammenwachsen der Deutschen zu einer Gemeinschaft bereits vollzogen sei. Im Osten sähen das nur 18 Prozent der Befragten so.
33 Prozent der Teilnehmer in den neuen und 27 Prozent in den alten Bundesländern hätten dieses Jahr aber auch angeben, dass es eine innere Einheit nie geben werde, erläutert Stöbel-Richter weiter. Der Befragung zufolge fühlen sich beispielsweise 60 Prozent der Ostdeutschen von den Westdeutschen immer noch als Deutsche zweiter Klasse behandelt.
Offen zutage treten bei der diesjährigen Befragung auch die Auswirkungen der Wirtschaftskrise: So sind 63 Prozent aller Befragten mit der jetzigen Wirtschaftsordnung weniger oder gar nicht zufrieden. Kritik ernten auch die Sozial-, die Bildungs- und die Familienpolitik, die Gesundheits-, die Lohn- und die Rentenpolitik.
Interessant ist dabei, das die Ostdeutschen mit vielen Politikbereichen noch deutlich unzufriedener sind als die Menschen in den alten Bundesländern. Bei der Gesundheitspolitik sind die Differenzen -dagegen eher gering. ER
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