BRIEFE
Der Hausarzt: Zurück zur alten Regel


Als noch die alte Regel galt, haben wir in einer Diagnostik-Klinik viele Fälle mit ungeklärten diagnostischen Problemen untersucht, private wie auch GKV-Patienten. Die GKV-Patienten waren in aller Regel hausärztlich gut geführt, die Befunde medizinisch korrekt und vollständig dokumentiert, und ihre Leiden waren zumeist wirklich problematisch und diagnostisch schwer zu klären. Viele Privatpatienten, die ihre Spezialisten ohne hausärztliche Beratung wählten, oft ohne den einen vom anderen wissen zu lassen, waren weniger gut ärztlich geführt, medizinisch nicht so korrekt erfasst und demzufolge oft nur scheinbar diagnostisch unklar.
Unsere damaligen Erfahrungen sprechen für die – jetzt von vielen Seiten postulierte – Notwendigkeit der koordinierenden und beratenden Hausarztfunktion.
Warum fällt es so schwer, in der GKV zum alten Verfahren zurückzukehren? Es funktioniert ohne -spezielle vertragliche Bindungen, Prämien und dergleichen und mit adäquater Wahlfreiheit für den Patienten: Er kann – die Überweisung durch den Hausarzt vorausgesetzt – jeden Vertragsarzt aufsuchen und, wenn er unzufrieden ist, nach Quartalsende den Primärarzt wechseln.
Prof. Dr. Klaus-Dieter Scheppokat, Brinkstraße 17, 30989 Gehrden
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