SUPPLEMENT: PRAXiS
Studie: Gesundheitsinformationen im Internet
Dtsch Arztebl 2009; 106(50): [2]


Wer in Gesundheitsfragen surft, möchte trotzdem eine fachliche Absicherung der Ergebnisse. Foto: dpa
Danach haben sich 79 Prozent der Surfer im Netz über gesundheitliche Themen informiert, 72 Prozent beim Arzt, 64 Prozent in Apothekenzeitschriften und jeweils rund 60 Prozent in Gesundheitssendungen im Fernsehen, in Mitgliederzeitschriften der Krankenkassen sowie in Tageszeitungen oder Zeitschriften. Mit deutlichem Abstand folgen persönliche Gespräche mit Apothekern und den Krankenkassen.
Ein Drittel der Internetnutzer informiert sich dabei regelmäßig und zielgerichtet im Netz über gesundheitsrelevante Themen; die Hälfte beschäftigt sich eher „zufällig“ damit. Grundsätzlich wenig Interesse an solchen Themen zeigen nur 15 Prozent aller Internetnutzer.
Zusätzlich wurden die Teilnehmer der Studie auch hinsichtlich Bekanntheit, Sympathie, bevorzugter Nutzung und unterschiedlichen Qualitätsmerkmalen von 54 deutschsprachigen Gesundheitsportalen befragt. Top 5 der bekanntesten Gesundheitsportale sind der Studie zufolge derzeit die Webseiten „apotheken-um schau.de“, „docmorris.de“, „apothe ken.de“ sowie „gesundheit.de“ und „netdoktor.de“. Am beliebtesten („erste Wahl“) sind „netdoktor.de“, „apotheken-umschau.de“, „gesund heit.de“, „apotheken.de“ und die Website „bmg.bund.de/gesundheit“ des Bundesgesundheitsministeriums. Den zuletzt genannten Gesundheitsportalen wird zugleich auch das höchste Maß an Seriosität zugesprochen. (Ergebnisübersicht: www.psychonomics.de/filemanager/downlo ad/2210)
Die Umfrage ergab außerdem, dass nach der Informationssuche bei vielen Usern häufig ein Gefühl der Verunsicherung zurückbleibt. Rund die Hälfte der Internetnutzer wünscht sich daher eine unabhängige Instanz, die ihnen die Informationen aus dem Internet bestätigt. Zu den mit Abstand wichtigsten Qualitätskriterien von Gesundheitswebsites zählen daher Quellenangaben, ausgewiesene Expertenaussagen und Verweise zu anderen relevanten Informationsquellen. KBr
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